Barolo

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Barolo-Angebot vor einem Geschäft in Barolo

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Der Barolo, benannt nach einem kleinen Dörfchen in der Provinz Cuneo, gehört heute zu den Spitzen-Rotweinen Italiens und trägt daher auch das DOCG-Prädikat. Doch der Wein hat im Laufe der Jahrtausende beachtliche Veränderungen durchlebt. Geschätzt wurden piemontesische Weine schon in der Antike. Von Julius Cäsar ist z.B. bekannt, dass er diese Weine sehr mochte. Nebbiolo-Trauben, aus denen der Barolo heute ausschließlich gekeltert wird, sind mindestens seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Ein Rotwein mit dem Namen Barolo ist erstmals 1730 schriftlich nachweisbar, doch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war er ein süßer, perlender Wein von – aus heutiger Sicht – nicht so überzeugender Qualität. Erst dann wurde der Wein zum trocken ausgebauten Rotwein umgewandelt, was ihn heute noch auszeichnet.

 

Den größten Anteil an dieser Umwandlung hatte die Marquise Juliette Colbert Falletti (1785-1864), die von ihrem Ehemann ausgedehnten Landbesitz um Alba geerbt hatte, auf dem Wein produziert wurde. Sie erkannte die Defizite des damaligen Barolo und berief aus ihrer französischen Heimat einen Sachverständigen namens Louis Oudart. Diesem gelang der entscheidende Schritt, indem er ein bereits in Frankreich genutztes Verfahren anwandte, um den Zucker der Trauben in Alkohol umzuwandeln. Die Dienste von Louis Oudart nutzte daraufhin auch Camillo Benso di Cavour (1810-1861), später erster Ministerpräsident des neuen Königreichs Italien, der um das Dörfchen Grinzane (CN) ebenfalls Ländereien besaß, auf denen Weinbau betrieben wurde, wodurch der Barolo auch als “simbolo del Risorgimento”[1] gilt. Überzeugt von der neuen, guten Qualität des Weins stieg auch das savoyische Königshaus in die Weinproduktion in den Langhe ein. Einen weiteren Qualitätsschub erfuhr der Barolo durch den Önologen Renato Ratti[2], der in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts den Wein weiterentwickelte.

Barolo hat einen relativ hohen Alkohol-, Säure- und Tanningehalt, die seinen typischen, komplexen Geschmack bedingen. Die Nebbiolo-Trauben, aus denen er gekeltert wird, dürfen nur in einem eng umrissenen Gebiet um das Dorf Barolo im Piemont angebaut werden. Auch wenn laut DOCG-Vorgaben nur maximal 8 t Trauben pro Hektar jährlich geerntet werden dürfen, reicht die Anbaufläche immerhin für ca. 100.000 Hektoliter Wein. Bevor dieser aber in den Handel kommt und getrunken werden darf, muss er mindestens 38 Monate lagern, die Spitzensorte Barolo Riserva sogar 62 Monate. Genossen wird er wie alle Rotweine aus großen, bauchigen Gläsern, in denen er am besten sein Aroma entfalten kann. Benutzt man ihn wie wir zum Kochen, passt er gut zu rotem gebratenem Fleisch, aber auch zu anderen Fleischzubereitungen, bei denen Sauce eine tragende Rolle spielt.

 

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Im Hintergrund das Castello in Barolo (CN), das ein Wein-Museum beherbergt.

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gemuesefahne_55Eine gute Auswahl an Barolo-Weinen findet man bei Bremer Wein.

 

Alle auf Authentisch-Italienisch-Kochen.de veröffentlichten Rezepte, die Barolo enthalten, findest du unter der Zutat Barolo.

 

 

Fußnoten    (↵ zurück zum Text; ggf. geschlossenen Text zunächst öffnen)

  1. Guida ai prodotti tipici italiani, Milano (Fabbri Editori) 2001, S. 180
  2. Vgl. https://www.ratti.com/la-nostra-azienda/renato-ratti-il-padre-dei-cru-del-barolo/ (Letzter Zugriff: 01.04.23)

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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