Bruttiboni
Mandelplätzchen des Hl. ClemensZutaten
- 250 g Mandeln (süß)
- 7 g Mandeln (bitter)
- 250 g Zucker
- 3 Eiweiße
- 0,5 Zitronenschale Schale von 0,5 Zitrone
- 1 Prise Salz
- 1 EL Puderzucker
Anleitung
- Zunächst die ganzen Mandeln gemäß unserer Anleitung fein reiben.
- Mandelmehl mit dem Zucker, dem Salz und der Zitronenschale in einer Schüssel gut vermengen.
- Eiweiß steif schlagen und vorsichtig mit einem Schneebesen unter die Mandeln ziehen.
- Mit den Händen oder einem Löffel Teigstücke von etwa 25 g entnehmen und auf einem mit Backfolie belegten Backblech absetzen. Die Form der Teighäufchen kann dabei ruhig unregelmäßig bleiben (brutti ...!). Wenn man meint, die Teigportionen etwas zusammendrücken zumüssen, damit der Teig nicht in Bröckchen auseinandefällt, dann dabei nicht zu stark drücken, damit das Eiweiß nicht zerdrückt wird.
- Im Ofen ca. 30 Min. bei 175 ° auf mittlerer Schiene backen.
- Mit Hilfe eines Teesiebs die Plätzchen ein wenig mit Puderzucker bestäuben.
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Rezept-Hinweise
Vinsanto 0,5 l 2005 (Pietrafitta)
Hier passt der berühmte Vinsanto, ein süßer Wein, der aus getrockneten Trauben gepresst wird. Bis in den Winter hinein werden die Trauben auf dem Dachboden getrocknet. Ein feiner Wein dessen mandeliger Abgang gut mit den Bruttiboni harmoniert.
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Nährwerte
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Der Name Bruttiboni, eine dialektale Verkürzung von brutto (dt.: häßlich) und buono (dt.: lecker, gut) verweist auf die beiden Eigenschaften der Plätzchen: Ihre äußere, unregelmäßige Form wird eher als häßlich wahrgenommen, doch der Geschmack ist sehr lecker. Der Name Bruttiboni hat sich als eher familiäre Bezeichnung durchgesetzt, doch eigentlich heißen die Plätzchen Mandorlati di San Clemente, weil sie ursprünglich wohl von Nonnen im Konvent San Clemente hergestellt wurden, und zwar für den Gedenktag des Heiligen Clemens am 23. November.[1] Dieser Konvent war übrigens in der toskanischen Stadt Prato ansässig, wo auch die bekannten Cantuccini herstammen. Bruttiboni sollte man nicht verwechseln mit Brutti e buoni, sehr ähnlichen Plätzchen, die jedoch wohl lombardischen oder piemontesischen Ursprungs sind.
Ursprünglich war es so, dass die Plätzchen zweimal erhitzt wurden: Vor dem eigentlichen Backen gab man die vermengte Plätzchenmasse zunächst in eine Pfanne und erhitzte sie dort unter Rühren ganz leicht bei sehr niedriger Temperatur, um der Masse etwas Feuchtigkeit zu entziehen. Ich überspringe allerdings diesen Arbeitsschritt, weil für meinen Geschmack die Plätzchen dadurch zu trocken werden – ich mag sie besonders, wenn sie innen noch etwas weich sind.
Wie alle Plätzchen kann man natürlich auch Bruttiboni in größerer Stückzahl auf Vorrat produzieren. Verpackt in eine Keksdose halten sie sich über Weihnachten hinaus (wenn sie nicht schon vorher verschmaust werden).
Hier findest du mehr Rezepte aus der Toskana.
- Vgl. http://www.aifb.it/calendario-del-cibo/giornata-nazionale-dei-dolci-del-convento/ (Letzter Zugriff: 09.11.16)↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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matta@a-i-k.de
Wie sind die Mandeln: mit oder ohne Schale? Kann man auch schon gemahlene nehmen? Wo kann man bittere Mandeln kaufen?
Dankbar für eine Antwort
Hallo Werner, ob du die dünne Schale entfernst oder dran lässt, ist letztlich Geschmackssache – ohne schmecken die Plätzchen etwas feiner (um die Schalen zu entfernen, die Mandeln ein paar Minuten in heißes Wasser legen und die Schalen dann abrubbeln). Gemahlene Mandeln kann man natürlich auch nehmen – das erspart Arbeit, doch frisch geriebene Mandeln gelten als aromatischer. Bittere Mandeln bekommst du im Reformhaus, allerdings sind sie da leicht zu übersehen, denn die Packungsgrößen werden vom Gesetzgeber seit 1964 “klein gehalten”: Nachdem ein Weihnachtsstollen in Düsseldorf eine Tote forderte (die wohl die Mengen von süßen und bitteren Mandeln verwechselt hatte), gibt es nur noch kleine Packungen mit Warnhinweis … – so schützt der Bundestag sein (Wahl-)Volk 🙂 (Nachzulesen in einem alten “Spiegel“). Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
LG – Matta
Danke für das Rezept und die ausführliche Erklärung. Das wird gleich heute einmal ausprobiert. Ich bin super gespannt, wie sie schmecken werden.