Caponata siciliana
Süßsaures AuberginengemüseZutaten
- 1200 g Auberginen
- 300 g Staudensellerie
- 400 g Zwiebeln
- 200 g Oliven (grün)
- 80 g Kapern am besten in Salz eingelegt (sotto sale)
- 140 g Tomatenmark
- 175 ml Weinessig weiß
- 2 EL Zucker
- 10 EL Pinienkerne
- 8 EL Olivenöl extra vergine
- 1 EL Kakao (bitter)
- Salz
- Peperoncino (Pulver)
- Olivenöl zum Frittieren
Anleitung
- Auberginen in ca. 1 cm³ große Würfel schneiden (erst längs, dann quer).
- Den Sellerie der Länge nach 1 bis 3 Mal zerkleinern, dann in 5 mm breite Stücke schneiden (einige Blätter ggf. zur Dekoration beiseite legen).
- Selleriestücke 5 Min. in Salzwasser kochen.
- In Fritteuse nacheinander zunächst Auberginen und dann Sellerie garen, bis das Gemüse ganz leicht gebräunt ist (ca. 2,5 Min. bei 170 °).
- Auberginen und Sellerie beiseite legen.
- Oliven vierteln.
- Zwiebel grob hacken.
- In einem hohen Topf 8 EL Olivenöl erhitzen, Zwiebeln hinzufügen und glasig dünsten.
- Oliven, Kapern, Tomatenmark, Pinienkerne, Kakao, Essig, Zucker, Salz und Pfeffer hinzufügen und bei niedriger Flamme köcheln lassen, bis sich eine dickflüssige Sauce gebildet hat (Kochzeit sollte 20 Min. sein, ggf. etwas Wasser hinzufügen).
- Auberginen und Sellerie zur Sauce hinzufügen und noch weitere 5 bis 10 Min. köcheln lassen.
- Kalt (Raumtemperatur, nicht Kühlschranktemperatur!) oder lauwarm - ggf. mit etwas Sellergiegrün dekoriert - servieren.
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Rezept-Hinweise
Nero d'Avola (Caruso & Minini)
Zur sizilianischen Caponata passt ein junger Nero d'Avola. Saftig, frisch und würzig mit einer angenehmen Säure begleitet er dieses Gericht aus Auberginen.
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Nährwerte
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Caponata sciliana ist ein typisch sizilianischer Antipasto, der auch auf der Liste der typischen traditionellen Produkte (PAT) Siziliens gelistet ist. Natürlich gibt es auch bei Caponata sciliana zig Zubereitungsvarianten. Oft wird dem Auberginengemüse noch Paprika dazu gegeben, selten auch Anchovis, die aber meines Erachtens schnell zu stark den Gesamtgeschack verschieben. In jedem Fall müssen die Auberginen dominieren.
Das Auberginengemüse Caponata siciliana eignet sich als Antipasto, doch auch als Beilage zu Fleisch oder (und dann mag das Hinzufügen von Anchovis Sinn machen) Fisch schmeckt das Auberginengemüse gut.
Caponata siciliana ist hervorragend auf Vorrat produzierbar: Zum Einfrieren das Auberginengemüse in entsprechenden Portionen in Gefrierbeutel abfüllen, Luft heraus drücken und mit einem papierüberzogenen Draht verschließen. Ein Vakuumisieren ist nicht notwendig.
Vor dem Garen ist es eigentlich üblich, die aufgeschnittenen Auberginen mit Salz zu bestreuen, sie einige Zeit liegen zu lassen, dann abzuwaschen und wieder zu trocknen. Die Prozedur dient dazu, den Auberginen Bitterstoffe zu entziehen. Dies ist in den allermeisten Fällen heute jedoch überflüssig, da die gebräuchlichen Sorten keine Bitterstoffe in nennenswertem Ausmaß mehr aufweisen. Wer auf Nummer sicher gehen will, vollzieht die Prozedur des Salzens dennoch.
Meine regelmäßigen LeserInnen wissen, dass ich mich immer besonders für die Namen von Gerichten interessiere. Zum Auberginengemüse Caponata siciliana habe ich zwar einen Haufen unterschiedlicher Theorien gefunden, doch so richtig überzeugt hat mich keine, weshalb ich nur in einer Fußnote auf zwei italienische Quellen verweise. [1]
Hinsichtlich weiterer Varianten ist zu berichten, dass man im Raum Agrigent bzw. Trapani neben den oben genannten Zutaten mitunter noch Paprika und – in seltenen Fällen – auch noch Artischocken hinzufügt. Eine gänzlich andere Variante ist hingegen die Caponata napoletana: In Neapel werden mit Wasser angefeuchtete Taralli, ein kringelförmiges salziges Gebäck, mit frischen Tomaten, Oliven, Knoblauch, Basilikum, Oregano und Anchovis zu einem salatähnlichen Gericht vermischt.
Hier findest du mehr Rezepte aus Sizilien.
- So heißt es bspw. auf giallozafferano: “L’origine del nome caponata, è incerta: secondo alcuni sarebbe una parola di derivazione catalana, ricetta che prevedeva tra gli ingredienti dei pesci, tra i quali il ‘pesce capone’ e molluschi come il polpo, ed è successivamente entrata nella tradizione regionale come piatto povero con le verdure al posto del pesce; altra attinenza con la Spagna la troviamo con la parola ‘capon’, che era un biscotto consumato dai marinai spagnoli. Secondo altri il nome caponata discenderebbe dal termine marinaro ‘cappone’, cioè grosso paranco o dal termine latino cauponae, ovvero il nome delle taverne romane dove certamente questo piatto era sempre pronto per essere servito.” (http://ricette.giallozafferano.it/Caponata.html – Letzter Zugriff: 21.03.2015)
Auf Ricettedisicilia heißt es: “Per quanto concerne l’origine del nome, esistono diverse ‘scuole di pensiero’. Per alcuni, i marinai furono i primi a usare questa salsa che ammorbidiva le loro dure gallette che definivano ‘cappone di galera’, e che invece veniva chiamata, dai tavernieri, con il nome latino: cauponae. Altri affermano che il nome ci è stato tramandato dai soliti Monsù, che usavano la salsetta per conservare per poco tempo la cacciagione, fra cui il cappone; ingrediente che definiva quelle preparazioni capponate. Altri ancora riferiscono che questo agro-dolce serviva per condire la lampuga tagliata a pezzi. Questo pesce in dialetto lo chiamiamo capone, così si spiega il nesso capone-caponata.” (http://www.ricettedisicilia.net/antipasti/caponata-e-pasticcio-di-caponta-di-melanzane/ – Letzter Zugriff: 21.03.2015)↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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matta@a-i-k.de
Einfach perfectissimo. Nun vielleicht schon das sechste Mal hintereinander zubereitet, weil einfach sehr delikat und vielseitig nutzbar, muss ich Deine Caponata wirklich loben. Schade, dass Caponata nicht allgemein hierzulande bekannt ist…
Mir fiel übrigens auf, dass in deinem Rezept besonders viel Weißwein-Essig enthalten ist im Vergleich zu anderen; ich denke aber das gibt dem Agrodolce den richtigen Pfiff. Sehr, sehr gut.
Ein kleiner Tipp noch: man kann das Gemüse sehr gut fettarm in der Heißluftfritteuse vorbereiten um ein wenig kalorienbewusster und dennoch authentisch zu sein. Hatte beides probiert ohne merklichen Unterschied, also bevorzuge ich nun die fettarme Zubereitung mittels HeißluftFritteuse
Hallo Konrad, freue mich, dass du die Caponata zu schätzen weißt. Sie gehört auch zu unseren Lieblingsspeisen. Da man sie gut einfrieren kann, haben wir ständig einen Vorrat im Hause (ebenso Arancini und Cannoli!). Die Idee der fettarmen Zubereitung ist gut und lässt sich sicher bei vielen Gerichten anwenden (für die Parmigiana di melanzane hatten wir mal ein eigenes, fettarmes Rezept vorgestellt, haben uns dann aber entschieden, aufgrund des Aufwands nur die fettreicheren Originalrezepte zu veröffentlichen).
LG Matta
Liebe Matta,
auch ich bin ein Caponata Fan geworden und möchte mich an dieser Stelle einmal herzlich für deine wunderbaren Seiten bedanken. AIK ist eine meiner meist besuchten Seiten geworden, ich entdecke nahezu täglich etwas interessantes. Besonders mag ich – neben den vielen spannenden Rezepten – deine Recherchen. Ich mag es auch den Dingen auf den Grund zu gehen. Bei deinen Rezepten habe ich nie einen Zweifel, ob es gelingen wird, ich kann sie stets einfach nachkochen, es ist alles perfekt beschrieben, der Ablauf passt und schmecken tut es am Ende immer, weil es eben authentisch ist. Danke dafür.
Nun zum Caponata Rezept: auch wenn ich hier wissentlich vom Original abweiche, habe ich mangels (Heißluft-) Fritteuse gute Erfahrungen gemacht, die Auberginen und Staudensellerie in Olivenöl in einer Pfanne abzubraten. Ich weiß nicht wie das Original schmeckt, aber gebraten statt frittiert, schmeckt es auch ganz wunderbar.
Ich schreibe das, damit nicht ein Leser dieses Rezept mangels Fritteuse verwirft, denn so wäre es mir beinahe gegangen. Es geht auch ohne Fritteuse, auch wenn es vielleicht nicht mehr ganz authentisch italienisch gekocht ist.
Lieber Dirk, danke für die freundlichen Worte! Klar, in der Pfanne gar geht auch. Nur sollte man genug Öl in die Pfanne tun, damit das Gemüse nicht angebraten (bräunlich bis schwarz verfärbt) und damit geschmacksverändert wird.
LG Matta