Fusilli alla puttanesca
Nudeln mit Oliven und KapernZutaten
- 170 g Fusilli alternativ Spaghetti, Vermicelli, Linguine, Penne; s.u.
- 50 g Oliven (schwarz) am besten aus Gaeta
- 15 g Kapern am besten in Salz eingelegt (sotto sale) aus Pantelleria
- 1,5 EL Petersilie glatt
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Anchovis (Sardellenfilet) fakultativ
- 200 g Tomaten (polpa)
- 0,5 EL Tomatenmark
- 0,5 TL Peperoncino (gerebelt)
- 2 EL Olivenöl extra vergine
- Pecorino fakultativ
Anleitung
- Oliven entsteinen und vierteln.
- Kapern (vor allem wenn sie in Salz eingelegt waren) gut abwaschen und klein hacken.
- Petersilie waschen, trocknen und hacken.
- Knoblauchzehe hacken.
- Öl in einem Topf erhitzen und das Knoblauch und die Anchovis dazu geben, letztere mit einer Gabel darin zerdrücken.
- Oliven, Kapern, Tomaten, Tomatenmark und Peperoncino in den Topf geben und das Sugo ca. 15 Minuten köcheln.
- Parallel die Fusilli in Salzwasser al dente kochen (nach unserer Anleitung Nudeln richtig kochen).
- Die abgegossene Pasta auf Teller verteilen und das Sugo darüber geben.
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Rezept-Hinweise
Falagnina del Sannio Taurno (Nifo Sarrapocchiello)
Zu würzig scharfen Fusili alla puttanesca schmeckt ein Falanghina aus Kampanien vom Fuße der Taburno, eines erloschenen Vulkans.
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Nährwerte
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In vielen deutschen Kochbüchern wird das Gericht vornehm umschrieben als Nudeln mit Oliven und Kapern. Und auf Neapolitanisch sagt man auch tatsächlich oft Pasta aulive e cchjapparielle. Auch historisch verbürgt ist das Gericht unter dem Namen Vermicelli all’oglio con alici salse im 1837 in Neapel erschienenen Kochbuch Cucina teorica-pratica des Ippolito Cavalcanti, wo es wohl erstmals Erwähnung fand.[1] Die heute geläufigere Bezeichnung ist jedoch alla puttanesca, was wörtlich übersetzt auf nuttenhafte Art heißt – und nicht auf Art der Dirnen oder gar auf Art der Prostituierten. So vergleichsweise vornehm könnte man es natürlich auch auf Italienisch ausdrücken, doch so heißt das Pasta-Gericht nun mal nicht. Und aufgrund unserer Begeisterung für die authentische italienische Küche werden wir den authentischen Namen auch nicht beschönigen. Fraglich ist nur – warum dieser Name? Hypothesen gibt es mehrere, so wie es zwei Orte gibt, die die Erfindung des Gerichts für sich beanspruchen. Das ist zum einen Neapel, wo zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Bordell-Besitzer im spanischen Viertel Neapels, wo sich derartige Etablissements befanden, das Essen zur Kräftigung der männlichen Kundschaft spendiert haben soll. Eine ähnliche Legende stammt aus Rom, wo sich das Gleiche zum gleichen Zeitpunkt in einem Bordell in der Peripherie Roms zugetragen haben soll.[2] Jedenfalls gehört das Gericht in Kampanien und in Latium zu den typischen Gerichten der Region.
Kräftig-feurig sollten die Fusilli alla puttanesca tatsächlich schmecken, was durch Nutzung stark schmeckender Zutaten wie Anchovis, Kapern und Peperoncino zu erreichen versucht wird. Der Knoblauch wird auch nicht – wie sonst meist üblich – nach dem Anbräunen wieder herausgenommen, sondern verbleibt im Topf. Und die Tomaten bekommen noch einen Extra-Klacks Tomatenmark, damit sie noch kräftiger schmecken.
Varianten gibt es ein paar. Statt getrockneten Peperoncino kann man natürlich auch frischen nehmen. Und während die Anchovis in Rom ein Muss sind, werden sie in Neapel öfter auch mal weggelassen. In Rom isst man als Pasta Spaghetti oder Penne, während in Neapel Spaghetti, Linguine oder eben Fusilli benutzt werden. Fusilli sind übrigens eine ursprünglich aus dem italienischen Süden stammende Nudelsorte, die mal lang, mal kurz ausfällt, und auch die Drehungen können verschiedene Formen haben. Wir haben für das Gericht handwerklich hergestellte Fusilli napoletane benutzt.
Je nachdem wie viele (zuvor in Salz eingelegte) Kapern und Anchovis man benutzt, kann man auf das Salzen der Fusilli alla puttanesca völlig verzichten. Umgekehrt: Verzichtet man auf Anchovis, kann man das Gericht getrost mit ein wenig Pecorino bekrönen, während bei Verwendung von Fisch die Beigabe von Käse in Italien als nicht passend empfunden wird.
Hier findest du mehr Rezepte aus Kampanien.
- Vgl. Ippolito Cavalcanti: Cucina teoretica – pratica, Neapel 1839 (2. Aufl.), S. 312; vgl. auch http://www.napolitoday.it/cucina/spaghetti-alla-puttanesca-ricetta-storia.html (Letzter Zugriff: 05.08.22)↵
- Vgl. http://blog.pastamaltagliati.it/pasta-alla-puttanesca-la-vera-storia/ (Letzter Zugriff: 06.03.19)↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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