Gelato alle nespole
MispeleisZutaten
- 300 g Mispeln geputzt; ca. 6 Stk.
- 0,5 Zitronensaft Saft von einer halben Zitrone
- 50 ml Milch 3,8 % Fett
- 150 ml Schlagsahne 30 % Fett
- 5 g Johannisbrotkernmehl
plus- entweder mit Zuckerersatzstoff:
- 90 g Erythrit s.u.; Null Kalorien!
- 35 g Invertzucker s.u.
- oder mit normalem Haushaltszucker:
- 80 g Zucker
Anleitung
- Die Mispeln waschen, abtrocknen, halbieren und die Kerne samt des umschließenden Gehäuses (geht gut mit einem Fingernagel) entfernen. Die Haut abziehen (geht gut mit den Fingern).
- Die Mispeln grob zerkleinern, in einen Pürierbecher geben und mit dem Zitronensaft vermengen, damit das Fruchtfleisch nicht oxydiert.
- Die Milch hinzufügen und mit einem Pürierstab pürieren.
- Sahne, Zucker und Johannisbrotkernmehl hinzufügen und einrühren.
- Die Masse zum Vorkühlen für eine Viertelstunde in den Gefrierschrank stellen.
- Die Masse in eine Eismaschine füllen und diese für 30 bis 50 Minuten (je nach Modell und Umgebungstemperatur) arbeiten lassen.
- Wenn die Eismaschine ihre Arbeit getan hat, besitzt das Eis eine eher softeisartige, weiche Konsistenz. Wenn diese als noch ein wenig zu flüssig wahrgenommen wird, einfach noch für eine viertel bis dreiviertel Stunde in den Gefrierschrank stellen.
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Nährwerte
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Letzten Samstag (04.05.) hatte ich einen Glückstag 🙂 ! Und das kam so: Ich hatte gedacht, dass es Anfang Mai eigentlich schon leckere Mispeln geben müsste. Also zum Oldenburger Wochenmarkt gefahren und an den Obstständen herumgefragt. Leider überall nur der stereotype Dreisatz: “Ham wa nich – kriegn wa nich – kenn wa auch nich” … Als moderne Frau habe ich dann gleich eine Internetrecherche gestartet und die großen Lebensmittelhändler bzgl. Mispeln gegoogelt. Das Ergebnis bei EDEKA:
Wir beginnen unsere Mispel-Rezepte mit einem leckeren Gelato alle nespole. Zugegeben: Mai und Juni, die Zeit, in der es Mispeln gibt, ist aufgrund des wechselhaften Wetters nicht unbedingt Hochsaison für Eiscreme, aber an wärmeren Tagen (und zur Not auch an Regentagen) ist Mispeleis ein wahrer Genuss.
In der Anleitung oben wird davon ausgegangen, dass man eine Eismaschine besitzt. Dies muss kein Kompressorgerät sein – ein billiges Akkugerät tut’s auch, wenn man keine Großfamilie hat und nicht täglich mehrmals Eis herstellen will. Doch auch völlig ohne Eismaschine kann man Speiseeis herstellen, wie ich im Folgenden erläutern will. Man füllt die Masse in ein gefrierschrankfähiges Plastikgefäß, das so groß sein muss, dass oben noch ca. 2 bis 3 cm Luft sind. Diesen Platz braucht man, denn das Eis muss während des Gefrierens ab und zu aufgeschlagen werden. Dies ist notwendig, damit die Masse nicht zu einem harten Klumpen gefriert. Durch das Rühren mit einem elektischen Rührquirl oder mit einem Schneebesen werden die Eiskristalle zerschlagen. Das klingt ein wenig verwirrend, denn man will ja schließlich Eis herstellen, doch unterbleibt das Zerschlagen der Eiskristalle, wird das Eis zu einem festen Block und beim Auftauen fühlt man diese Eiskristalle auf der Zunge. Ca. alle zwei Stunden sollte die Eismasse deshalb durchgeschlagen werden, und dies muss man zwei- bis dreimal wiederholen.
Nicht sofort gegessenes Eis kann im Gefrierschrank gut aufbewahrt werden. Dort gefriert es allerdings im Gegensatz zu industriell produziertem Eis zu einem ziemlich festen Block. Dass Eiscreme aus dem Supermarkt auch im Gefrierschrank weicher und damit besser portionierbar bleibt, liegt nicht daran, dass wir etwas falsch gemacht haben, sondern an der Eiscreme-Industrie, denn diese hat dann wahrscheinlich statt natürlicher Emulgatoren wie Johannisbrotkernmehl wahrscheinlich auch noch andere, nicht immer gesunde[2] Emulgatoren verarbeitet. Aber auch wenn wir unser im Gefrierschrank aufbewahrtes Eis mit der Eiscreme aus der Gelateria unseres Vertrauens, in der nur gute Zutaten benutzt werden, vergleichen, ist unser Eis noch ziemlich hart. Dies wiederum liegt daran, dass die Eisdielen ihr Eis bei -13 bis -8 ° aufbewahren, unser Standard-Gefrierschrank aber auf -18 ° eingestellt ist. Insofern ist etwas hartes Eis aus dem Gefrierschrank kein Zeichen falscher Herstellung oder Lagerung, herstellungstechnisch sogar eine Tugend, zumal das Eis ganz einfach durch Antauen weicher gemacht werden kann: Einfach das Eis ungefähr eine halbe Stunde vor dem geplanten Verzehr aus dem Gefrierschrank nehmen und es in den Kühlschrank umbetten, wo es sich dann langsam auf vielleicht -13 / -14 ° erwärmen kann. Nach der Entnahme kann das Eisbehältnis dann wieder in den Gefrierschrank gestellt werden, denn das Eis ist ja noch längst nicht ganz aufgetaut.
Noch ein kurzer Hinweis zu den vielleicht etwas unüblichen Zutaten (für noch genauere Informationen den Links folgen) für unser Gelato alle nespole: Johannisbrotkernmehl benutze ich als Ei-Ersatz, natürlichen Emulgator und um die Kristallbildung zu mindern. Diesem Zweck dient auch der statt Haushaltszucker benutzte Zuckerersatzstoff Erythrit, der vor allem aber keine Kalorien enthält und insofern für Diabetiker sehr geeignet ist. Invertzucker setzt den Gefrierpunkt der Eismasse herab und verhindern dadurch tendenziell, dass das Speiseeis steinhart wird.
Hier findest du mehr Rezepte aus Sizilien und Kalabrien.
- Die verlinkte EDEKA-Produktinformation (https://www.edeka.de/ernaehrung/lebensmittelwissen/zutaten-a-z/mispel.jsp) über Mispeln ist allerdings teilweise ziemlich irreführend …! (Letzter Zugriff: 05.05.24)↵
- Vgl. http://www.deutschlandfunk.de/bedenkliche-lebensmittelzusaetze-emulgatoren-stoeren-die.676.de.html?dram:article_id=312769 (Letzter Zugriff: 05.05.24)↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 26. Januar 2025
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matta@a-i-k.de
Hallo Matta, unsere hiesigen Mispeln werden erst Ende Oktober reif und sind nur geniesbar wenn sie einen starken Frost abbekommen haben. Dafür muß in unserer Zeit meist die Tiefkühltruhe herhalten. Früher hatte jeder Bauernhof einen oder mehrere Mispelbäume und traditionel wurde vorwiegend Schnaps gemacht. Ich ernte ca zwei Kilo aus dem Schulgarten und mache mit und für die Schüler daraus Marmelade.
Bis in Bälde
Andreas
Hallo Andreas,
OK, aber du benutzt dazu offenbar “Echte Mispeln” (lat. Mespilus germanica) – in dem Rezept geht es aber um die in Italien verbreitete “Japanische Wollmispel” (Eriobotrya japonica). Ein Klick auf die Zutat “Mispel” klärt das Problem. Vgl. ansonsten auch unseren Mispel-Artikel .
Viele Grüße, Matta
Danke Matta, schon wieder was gelernt.
Andreas
Hatte gestern Dein neues Rp. entdeckt. Weggelegt, hat der Supermarkt eh nicht.
Heute früh holte ich dort was, eyyy. was lag denn da? Mispeln. Sofort, heute Mittag, probiert. Super, unsere Gäste waren begeistert. Ti offro un caffè, Aber sowas von…
LG Gerhard
Das freut mich 😉 ! Und es folgen noch viele weitere leckere Mispel-Rezepte!!