Ginestrata
EiercremesuppeZutaten
- 2 Eigelbe frisch
- 450 ml Hühnerbrühe kalt
- 75 ml Vin Santo ersatzweise Marsala
- 30 g Butter
- 2 Prise Zimt
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 Prise Puderzucker
- Salz
Anleitung
- In einer Schüssel Eigelbe, Hühnerbrühe, Vin Santo, Zimt und Salz gut verquirlen und dann durch ein Sieb in einen Topf, am besten einen Simmertopf (alternativ in einen Wasserbad-fähigen Topf), geben.
- Die Flüssigkeit langsam erhitzen (sie darf nicht kochen, damit das Ei nicht stockt!).
- Butter in Flöckchen dazugeben und schmelzen.
- Wenn die Suppe heiß und von der Konsistenz her leicht cremig geworden ist, Puderzucker sowie Muskatnuss einrühren.
- In Suppentellern servieren.
Koch-Modus | verhindert Abdunkeln des Bildschirms (Ruhezustand) während des Kochens (browserabhängig). |
Nährwerte
Klicke hier, um persönliche, private Notizen zum Rezept hinzuzufügen.
Eines der wenigen Gerichte, dessen Wurzeln in die Renaissance zurückreichen, ist die Eiercremesuppe, die früher oft im Chianti nördlich von Siena zubereitet wurde. Insofern ist die Suppe ein authentisches Gericht, doch leider wird sie heutzutage nur noch selten gekocht. Dies mag an der auf den ersten Blick etwas befremdlichen Kombination von salzig und süß liegen, was für die Renaissance durchaus typisch ist und seine Wurzeln im Mittelalter hat. Ehrlich gesagt war ich auch erst etwas skeptisch, doch das Ausprobieren des Rezepts lohnt sich wirklich. Gegebenenfalls sollte man beim Erstversuch hinsichtlich der Dosierung von Zimt und Puderzucker etwas zurückhaltend sein und erst beim zweiten Kochen die Mengen erhöhen, doch probiert werden sollte die Eiercremesuppe allemal.
Eine der frühesten Spuren des Gerichts finden sich unter dem Namen Ginestrata in dem 1549 posthum veröffentlichten Kochbuch Banchetti composizione di vivande e apparecchio generale des Cristoforo di Messisbugo († 1548), der in der ersten Hälfte des 16. Jh. vor allem in Ferrara und Mantua als Hof-Koch und auch administrativ als Gesandter und Verwaltungsinspektor tätig war. Statt Ei, Brühe und Vin Santo benutzte Messisbugo allerdings Milch, Mandeln und Reismehl. Nachlesen kann man das Rezept im Internet-Archiv (S. 89).
Besonders wurde die Suppe früher als Krankenkost gereicht, aber auch als Mahlzeit für frisch Verheiratete, denen sie nach den Freuden/Strapazen der Hochzeitsnacht helfen sollte, wieder zu Kräften kommen.
Der Name des Gerichts, das mitunter auch Cinestrata genannt wird, leitet sich ab vom italienischen Wort für Ginster (ginestra) und bezieht sich auf die Farbe der Suppe.
Wer genau hinschaut, der erkennt, dass die Ginestrata bereits wesentliche Elemente der heute populären Zabaione-Creme aufweist.
Ein weiteres bereits bei Messisbugo genanntes toskanisches Gericht ist übrigens die Zwiebelsuppe Carabaccia.
Hier findest du mehr Rezepte aus der Toskana.
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
Wird die Seite ganz oder in Teilbereichen nicht richtig angezeigt, freuen wir uns über einen kurzen Hinweis an
matta@a-i-k.de
Hallo Matta,
Zunächst..ich bin begeistert. Die Gegensätze ziehen mich an.
Nun zu meiner Frage. Du schreibst, die Suppe wird leicht cremig. Meine nicht. Ich habe sie genau nach Deinen Angaben gekocht und sehr langsam die Hitze gesteigert. Bis ca. 92 *C . Cremig wurde sie jedoch nicht.
Was muss ich ändern? Der Geschmack ist sensationell. Wie heißt’s im italienischen so schön..un spettacolo.
Hallo Gerhard, vielleicht ist der Ausdruck “leicht cremig” etwas missverständlich. Gemeint ist, dass die Suppe nicht die Konsistenz von “Wasser” hat, sondern Eigelbe und v.a. Butter sie etwas binden. Diese Konsistenz ist allerdings noch weit entfernt von einer mit Mehl oder Speisestärke gebundenen Suppe. Wenn du’s fester magst, einfach ein wenig Mehl oder Speisestärke einrühren. Hauptsache, es schmeckt 😉