Der erste Gang (primo piatto oder kurz primo) hat in der italienischen Küche einen eher sättigenden Charakter. Er besteht oft, aber nicht immer aus Pasta – auch Suppen, Reis und andere Primi wie Gnocchi und Polenta oder aufwändigere Gemüse- oder Salatzubereitungen gehören zu den Primi. Während in Deutschland z.B. Kartoffeln mit Fleisch gemeinsam ein Gericht bilden, isst man in Italien zunächst den ersten Gang (z.B. Nudeln) und dann den zweiten Gang (z.B. Fleisch). Dennoch sollten beide Gänge zusammenpassen.
Die Bezeichnungen für Suppen können unterschiedlich sein, wobei man folgende Grundtypen unterscheiden kann:
Brodo – ist eine mehr oder weniger klare Brühe auf Fleisch-, Fisch- oder Gemüsebasis.
Crema – ist eine cremige Suppe, wobei Zutaten wie Gemüse, Fleisch oder Fisch püriert werden. Enthält oft Bechamel oder Roux bianco (Mehl und Butter). Zum Andicken wird Mehl oder Speisestärke benutzt, und oft wird die Suppe mit ein wenig Schlagsahne veredelt.
Minestra – ist eine Suppe auf der Basis von Brühe oder auch Wasser, die oft Pasta, Reis oder Zerealien enthält. Auch Suppen, die verschiedene Arten von stückigem Gemüse oder Hülsenfrüchten enthalten, werden Minestre genannt. Unter minestre asciutte (dt.: ausgetrocknete Suppen) versteht man Risotti oder Pasta asciutta.
Vellutata – ist eigentlich eine Sauce, doch auch Suppen, die von der Konsistenz her samtartig sind und damit den oben genannten Creme ähneln, werden Vellutate genannt.
Zuppa – ist eine Suppe mit Brühe, der weder Pasta noch Reis, dafür aber oft Brot (geröstet oder ungeröstet, in Scheiben oder in kleinen Würfeln) beigegeben ist.