Macco di fave
SaubohnensuppeZutaten
Anleitung
- Bohnen für ca. 12 Stunden gut bedeckt in Wasser legen und quellen lassen.
- Dann die Schale der Bohnen mit der Hand entfernen.
- Fenchel und Zwiebel putzen und klein hacken.
- In einem Topf 1 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin andünsten.
- Bohnen in den Topf geben und Wasser darauf gießen, so dass die Bohnen einen guten Zentimeter mit Wasser bedeckt sind.
- Das Wasser zum Kochen bringen und die Bohnen bei niedriger Hitze drei Stunden kochen. Dabei ab und zu mit einem Holzlöffel umrühren und die Bohnen mit diesem (oder mit einer Gabel) zerdrücken. Ggf. noch etwas Wasser hinzufügen.
- Nach der Hälfte der Kochzeit der Bohnen (also nach 1,5 Std.) den Fenchel hinzugeben.
- Kurz vor Ende der Kochzeit salzen.
- Weißbrotscheiben in einer Pfanne mit 2 EL Olivenöl rösten.
- Macco auf Suppenteller geben, leicht mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen, jeweils 1 TL Ölivenöl darüber geben und zusammen mit dem gerösteten Brot servieren.
Koch-Modus | verhindert Abdunkeln des Bildschirms (Ruhezustand) während des Kochens (browserabhängig). |
Rezept-Hinweise
KOL Vernatsch, Johannn Weger
Zu diesem Frühlingsgericht empfehlen wir einen frühlingsfrischen Wein, am besten einen südtiroler Vernatsch von Johann Weger.
Weitere Informationen zu diesem Wein ...
Nährwerte
Klicke hier, um persönliche, private Notizen zum Rezept hinzuzufügen.
Verbreitet ist Macco di fave vor allem in Süditalien. Auf Sizilien, wo es maccu heißt, hat das Gericht sogar PAT-Status. Für die sizilianische Variante des Gerichts ist der Wildfenchel typisch, der manchmal durch Mangold, Borretsch oder auch Möhre und Staudensellerie verlängert wird – wir haben uns oben für die puristische Variante entschieden. Neben der sizilianischen Variante gibt es auch eine kalabrische, bei der der Wildfenchel durch ein wenig Basilikum, Peperoncino und Tomate ersetzt wird. In Mittelitalien isst man Macco gern mit Polenta, während im Süden eher zu geröstetem Brot (Crostini) gegriffen wird – oder es werden etwas Nudeln (pasta corta) eingestreut, die dann in dem mit etwas Wasser verlängerten Püree gekocht werden.
Gegessen wird Macco di fave meist als dicke, eher püreeartige Suppe, doch eine kleine Portion kann auch als Antipasto, eine große als Piatto unico genossen werden. Wie dick die Suppe sein soll, ist Geschmackssache: Wird sie mit Nudeln genossen (s.o.), ist sie eher dünnflüssiger, doch sie kann auch so eingedickt gekocht werden, dass sie in erkaltetem Zustand in Scheiben geschnitten werden kann, die dann in Olivenöl frittiert werden.
Was die übersichtlichen Zutaten anbelangt, ist die Beschaffung des Wilden Fenchels (bot.: Foeniculum vulgare var. vulgare) vermutlich nicht ganz einfach. Dieser ist ersetzbar durch den hier gut erhältlichen Knollen-Fenchel (bot.: Foeniculum vulgare var. azoricum), von dem allerdings nur das Blattgrün, nicht aber die Knolle benutzt wird. Das ist wiederum insofern problematisch, als Knollen-Fenchel hier meist nur mit wenig Grün in den Handel kommt, so dass die die Knollen gewissermaßen übrig sind und für ein anderes Rezept mit Knollen-Fenchel benutzt werden müssen. Als Bohnen benutzt man auf Sizilien gern die Fava Larga di Leonforte, doch auch andere Sau- bzw. Ackerbohnen sind möglich.
Macco ist ein ganz altes Gericht. Angeblich geht es schon auf die Zeit der griechischen Besiedlung Süditaliens zurück, und es war immer populär, da Bohnen erschwinglich, sättigend und zudem aufgrund ihrer Nährstoffe (viele Proteine sowie Zink, Magnesium, Kalzium und Eisen) gesund sind. Insofern ist Macco di fave ein typisches Gericht der Cucina povera, das jedoch in den letzten Jahren auch in Feinschmeckerkreisen gewissermaßen wiederentdeckt wurde.
Der Name macco leitet sich vermutlich vom Verb ammaccare ab, was auf Deutsch zerquetschen oder zerdrücken bedeutet und auf das Zerdrücken der Bohnen anspielt. Macco ist auf Sizilien so populär, dass es viele Redensarten mit diesem Wort gibt. Beispielsweise bedeutet Cogghiri l’ogghiu supra ‘u maccu (it.: Raccogliere l’olio sopra il macco) auf Deutsch soviel wie das Öl auf dem Macco aufnehmen und verweist auf eine übertriebene Sparsamkeit.[1]
Macco di fave steht u.a. aufgrund der ganzjährigen Verfügbarkeit von getrockneten Bohnen das ganze Jahr über auf den Speiseplänen in Sizilien. Zu zwei Anlässen wird das Gericht aber besonders gern gekocht. Der eine ist das Rosenkranzfest (7. Oktober) in Raffadali, einem Städtchen in der Provinz Agrigent, das überhaupt als das Macco-Zentrum Siziliens gilt. In Raffadali werden die Bohnen oft mit Mangold gemischt.[2] Der zweite Anlass ist das Josephsfest (19. März) in Ramacca in der Provinz Catania, wo Macco eine tragende Rolle bei den Tavole di San Giuseppe spielt. Da zu diesem Zeitpunkt auf Sizilien die ersten Bohnen reif sind, wird Macco dann ausnahmsweise auch mit frischen Bohnen zubereitet (wobei sich die Kochzeit dann entsprechend auf ca. 20 Minuten verkürzt). In Ramacca reichert man den Macco mit Pasta und Linsen an.[3]
Hier findest du mehr Rezepte aus Sizilien.
- Vgl. https://www.siciliafan.it/perche-in-sicilia-si-dice-cogghiri-logghiu-supra-u-maccu/? (Letzter Zugriff: 20.09.21)↵
- Vgl. https://www.siciliainfesta.com/feste/festa_della_madonna_del_rosario_raffadali.htm (Letzter Zugriff: 20.09.21)↵
- Vgl. https://www.aifb.it/calendario-del-cibo/giornata-nazionale-del-macco-fave/ (Letzter Zugriff: 20.09.21)↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
Wird die Seite ganz oder in Teilbereichen nicht richtig angezeigt, freuen wir uns über einen kurzen Hinweis an
matta@a-i-k.de