Panducale
Herzogskuchen aus AtriZutaten
- 150 g Weizenmehl (405 / 00)
- 150 g Zucker
- 5 Eier
- 90 g Mandeln (süß) ganz
- 40 g Mandeln (süß) blanchiert und gemahlen
- 90 g Zartbitterschokolade
- 30 g Zitronat
- 1 Orangenschale Schale von 1 Bio-Orange
- 50 g Butter
- 15 g Butter zum Fetten der Form
- 15 g Backpulver 1 Tütchen
- 1 Msp. Zimt
- 1 Prise Salz
Anleitung
- Die ganzen Mandeln (mit Häutchen) mittelfein und die Schokolade sehr (!) fein hacken.
- Die Schale der Orange abreiben.
- Die Eier in Eigelb und Eiweiß trennen.
- Die Eigelbe mit dem Zucker mittels eines Elektrohandmixers schaumig schlagen.
- Portionsweise zunächst das Weizenmehl, dann das Backpulver und das Mandelmehl einrühren.
- Die Butter in einem Pfännchen schmelzen und in die Mischung einrühren.
- Die gehackten Mandeln, Orangenschale, Schokolade, Zimt und das Zitronat hinzugeben und gut vermengen.
- Mit dem Elektrohandmixer das Eiweiß mit einer Prise Salz fest schlagen.
- Das Eiweiß portionsweise zu der Masse geben und von unten nach oben mit einem Holzlöffel rührend vorsichtig unterziehen. Dabei darf das Volumen des Eiweiß' durch zu starkes Rühren nicht wieder reduziert werden.
- Eine Kastenbackform mit Butter fetten und die Masse hineingeben.
- Im vorgeheizten Backofen bei 170 ° 50 bis 60 Minuten backen.
- Den Kuchen nach dem Erkalten aufschneiden und servieren.
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Nährwerte
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Panducale oder Pan ducale, zu Deutsch: Herzogliches Brot. Wie kommt ein Kuchen an einen solchen Namen? Alles begann mit Antonio Acquaviva, der als mittelalterlicher Feudalherr am 06.05.1393 die Städte Teramo und Atri für 35.000 Dukaten erwarb und sich fortan Herzog (it.: duca) nennen durfte.[1] 1395 wurde in Atri ein herzoglicher Palast gebaut und die Familie übersiedelte dorthin (und hatte für die nächsten 365 Jahre dort auch das Sagen).[2] Zum Empfang bot man ihr – so erzählt es die Legende – einen Kuchen an, der damals noch Pizza delle mandorle (dt.: Mandel-Pizza) hieß.[3] Dieser schmeckte dem Herzog so gut, dass er ihn täglich auf seiner Tafel haben wollte. Im Laufe der Jahre wechselte der Name des Kuchens, der dann Panducale genannt wurde. Angeblich wurde er sogar schon zu Lebzeiten des Herzogs aus dem Herzogtum in andere Regionen Italiens exportiert.
Bildinfo
Page URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Atri_(PE)_Il_palazzo_comunale_-_panoramio.jpg
File URL: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Atri_%28PE%29_Il_palazzo_comunale_-_panoramio.jpg
Attribution: Lamberto Zannotti, CC BY-SA 3.0
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Eine weitere Neuerung erfuhr der Kuchen im 19. Jahrhundert, als sich Schokolade in Europa etablierte und man Speisen mit dieser zu verfeinern suchte. Bis dato ohne Schokolade, verarbeitete man diese nun auch im Panducale.
Varianten gibt es wenige. Aufgefallen ist uns, dass teilweise eine deutlich höhere Zugabe von Zimt erfolgt (statt einer Messerspitze, wie in unserem Rezept, bis zu gut zwei Teelöffeln – wer’s mag …). Manchmal wird auch ohne Zugabe von Butter gebacken.
Hier findest du mehr Rezepte aus den Abruzzen.
- Vgl. https://it.wikipedia.org/wiki/Acquaviva_(famiglia)#Da_Antonio_ad_Andrea_Matteo_e_Giosia (Letzter Zugriff: 07.11.24)↵
- Vgl. https://it.wikipedia.org/wiki/Atri#Palazzo_dei_Duchi_Acquaviva (Letzter Zugriff: 07.11.24)↵
- Die Datierung ist hier etwas unsicher. Auf vielen Internetseiten wird behauptet, der Kuchen sei ab 1352 in Atri hergestellt (Quellen werden nicht genannt) und im gleichen Jahr dem Herzog präsentiert worden – so z.B. hier. Wir folgen eher den Angaben auf Wikipedia.↵