Panzerotti pugliesi
Frittierte Pizza auf apulische ArtZutaten
- 500 g Weizenmehl (550 / 0)
- 21 g Bierhefe (frisch)
- 250 g Wasser ca.; lauwarm
- 0,5 TL Zucker
- 250 g Mozzarella (Fior di latte)
- 125 g Tomaten (passata)
- 0,5 EL Olivenöl extra vergine
- Oregano
- Salz
- Pfeffer
- Olivenöl zum Frittieren
Anleitung
- Hefe in ein Schälchen zerbröseln und mit 2 EL lauwarmem Wasser auflösen.
- Mehl, Zucker und 0,5 TL Salz in eine Schüssel geben, in der Mittel des Mehls eine Mulde formen und Hefe hineingießen.
- Mit dem Handmixer (mit Knethaken) unter tröpfchenweisem (!) Hinzugeben von lauwarmem Wasser zu einem Teig verarbeiten, der so trocken ist, dass er gerade nicht mehr klebt.
- Die Teigkugel in der Schüssel mit einem Handtuch bedecken und 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis das Teigvolumen sich in etwa verdoppelt hat.
- Nach zwei Stunden den Teig zu einer Platte mit ca. 3 bis 5 mm Stärke ausrollen und Kreise mit einem Durchmesser von ca. 14 cm ausstechen. Die Teigmenge sollte für 12 solche Kreise (à ca. 65 g) reichen.
- Die Teigplatten noch einmal bedeckt eine Stunde gehen lassen.
- Zwischenzeitlich das Sugo herstellen: Öl in einen Topf geben, Tomaten dazugeben und mit Oregano, Salz und Pfeffer würzen und kurz bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Sollte am Ende der Kochzeit noch etwas Flüssigkeit vorhanden sein, diese mit einem Löffel entfernen.
- Mozzarella in Würfel schneiden und gut abtropfen lassen.
- Auf die kreisförmigen Teigplatten jeweils ein wenig Sugo und Mozzarella in die Mitte geben. Dabei nichts auf den Rand kommen lassen, denn sonst haftet der Teig nicht mehr aufeinander.
- Die Teigplatten aufeineinderklappen und gut verschließen. Am besten mit den Zinken einer Gabel fest auf den Rand drücken und die Gabel zum Rand hin ziehen. Ist der Teig etwas zu trocken geraten, vor dem Verschließen mit einem wasserfeuchten Backpinsel den Rand nochmal etwas einstreichen. In jedem Fall muss der Panzerotto gut verschlossen sein, damit er sich beim Frittieren nicht öffnet.
- In einer Fritteuse bei 175 ° die Panzerotti goldbraun backen. Dabei etwas Platz lassen und nicht zu viele Panzerotti auf einmal frittieren.
- Panzerotti auf Küchenpapier kurz abtropfen lassen und heiß servieren.
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Rezept-Hinweise
Primitivo Salento (Mocavero)
Zu den Panzerotti aus Apulien schmeckt ein Primitivo. Mit seinem Schmelz umhüllt er den Geschmack von Pizzateig, Mozzarella und Tomaten.
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Nährwerte
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Kurz und knapp: Unter einem Panzerotto versteht man (meist) eine frittierte Pizza. Genauer gesagt wird ein belegter Pizzafladen mittig gefaltet (a mezzaluna), an den Rändern geschlossen und dann frittiert. Es handelt sich damit eigentlich um eine Art Pizza Calzone, die jedoch eben nicht im Ofen gebacken, sondern in Öl oder Schmalz in der Pfanne oder Fritteuse frittiert wird.[1] Während die Pizza Calzone von ihren Ausmaßen her tatsächlich eine gefaltete Pizza (mit gut 30 cm Durchmesser) ist, sind die frittierten Panzerotti deutlich kleiner.
Panzerotti sind in ganz Süditalien verbreitet, wo das Frittieren überhaupt geläufiger ist als im Norden. Besonders typisch sind Panzerotti allerdings für Kampanien und Apulien, wobei letztgenannte Region das Gericht als PAT registriert hat.
Die von uns oben vorgestellte Variante mit Tomaten und Mozzarella ist gewissermaßen die Basis-Version. In Apulien füllt man die Panzerotti pugliesi auch gern mit in Würfel geschnittenem rohen oder gekochten Schinken oder Mortadella oder mit Gemüse wie Cima di rapa, Mangold, Zwiebeln oder Oliven, und statt Mozzarella wird auch Ricotta oder ein stärker schmeckender Filatakäse wie Scamorza oder Provolone benutzt. Statt Panzerotti pugliesi nennt man sie auch Panzerotti baresi, da sie besonders im Raum Bari beliebt sind (aber nicht verwechseln mit Focaccia barese).
Ebenso wie Pizza kann man Panzerotti als gehaltvollen Antipasto, vor allem aber als Piatto unico oder als Spuntino zwischendurch genießen. Früher war es angeblich in Apulien auch üblich, diese fleischlosen Panzerotti als vegetarischen Hauptgang im Rahmen eines österlichen Menüs zu servieren.
Panzerotti lassen sich auch auf Vorrat produzieren und einfrieren. Die eingefrorenen Panzerotti langsam auftauen lassen und dann im Ofen so lange erhitzen, bis sie wieder etwas knusprig sind. Alternativ in der Fritteuse erhitzen. Das Ergebnis ist nicht ganz so gut wie bei frisch frittierten Panzerotti, doch durchaus annehmbar.
Panzerotti eignen sich auch gut als Gäste-Essen. Wenn man die noch nicht frittierten Panzerotti gut mit Frischhaltefolie abdeckt, damit der Teig nicht hart wird, kann man sie in kurzer Zeit schnell frittieren.
Der Name Panzerotti leitet sich übrigens ab von dem Wort panza, was in einigen Regionalsprachen pancia, also Bauch bedeutet. Dies erklärt auch, weshalb in einigen Gegenden Süditaliens die Panzerotti Panzarotti heißen. Das Suffix ~otto hat übrigens eine vergrößernde Funktion – Panzerotto könnte also so etwas wie großer Bauch bedeuten (und hat nichts mit der deutschen Bezeichnung für ein zerstörerisches Kriegsgefährt zu tun).
Hier findest du mehr Rezepte aus Apulien.
- Wie so oft ist die Terminologie nicht ganz eindeutig. Nach Treccani wird der Panzerotto frittiert oder im Ofen gebacken. Im Dizionario delle cucine regionali italiane (hrsg. v. Paola Gho, Bra 2010, S.472) wird präzisiert, dass man einen im Ofen gebackenen Panzerotto besser Calzone nenne, und in der Grande Enciclopedia della Gastronomia (hrsg. v. Marco Guarnaschelli Gotto, Milano 2007, S. 1203) versteht man ausdrücklich nur Frittiertes unter dem Begriff Panzerotto.↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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matta@a-i-k.de
WOW, ein Klasse Rezept und es schmeckt mindestens genauso gut wie es ausschaut. 🙂
Liebe Grüße
Susi