Pici alle briciole
Nudeln mit BrotbröselnZutaten
- 170 g Weizenmehl (550 / 0)
- 85 ml Wasser ca.
- 75 g Weizenbrot (altbacken) s.u.
- 1 Zehe Knoblauch
- 30 g Pecorino toscano gereift (stagionato, Hartkäse zum Reiben), ersatzweise Parmesan oder Grana padano
- 2 EL Olivenöl extra vergine
- Salz
- Peperoncino (Pulver)
Anleitung
- Mit dem Mehl, dem Wasser (schubweise dazugeben) und einer Prise Salz händisch (vgl.
Anleitung ) oder mit der Nudelmaschine - Mit einem Nudelholz den Nudelteig auf einer Arbeitsplatte ca. 1 cm dick auswalzen und dann in Streifen von ca. 1 cm Breite schneiden.
- Die Nudel-Streifen mit den Handflächen möglichst gleichmäßig zu etwas dickeren Spaghetti (Spaghettoni) ausrollen (von der Mitte zu beiden Seiten nach außen), so dass runde Schnüren von ca. 3-4 mm Stärke entstehen. Die Pici auf einem bemehlten Abtrockentuch ablegen und ein wenig hin- und herwenden, so dass sie leicht bemehlt werden und nicht aneinander kleben können.
- In einem Topf, der die Pici aufnehmen kann, das Öl erhitzen und etwas Peperoncino und den Knoblauch anschwitzen. Kurz bevor er braun wird entfernen.
- Die Brotbrösel ins Knoblauchöl geben und darin anrösten.
- Parallel die Pici in kochendes Salzwasser geben. Wenn sie nach 3 bis 4 Minuten an die Oberfläche kommen, sind sie gar.
- Pici abschütten, gut abtropfen lassen, in den Topf geben und mit den Brotbröseln vermengen.
- Mit geriebenem Pecorino servieren.
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Rezept-Hinweise
Vetluna Campo Etrusco (Bodo Bremer)
Dieses einfache Gericht möchten wir mit unserem Vetluna Campo Etrusco etwas aufpeppen. Herrlich fruchtig und saftig begleitet er die Pici alle briciole.
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Nährwerte
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Die Pici stammten aus der Toskana, genauer gesagt aus dem Süden der Provinz Siena, wo sie um den Monte Amiata und im Valdichiana, besonders um Montepulciano und Chiusi, gern gegessen werden. Auch im angrenzenden Umbrien findet man teilweise Pici. Diese sind vom Teig (nur Weichweizen und Wasser) und von der Form her dickere Spaghetti, ähnlich wie die Bigoli aus dem Veneto, jedoch werden sie manuell durch Rollen hergestellt und nicht wie die Bigoli durch eine Matrize gepresst. Das Ausrollen nennt man im Dialekt appiciare und erklärt den Namen dieser Nudelsorte. Nach den Ausrollen mit den Handflächen sollen die Pici eine Länge von ca. 25 cm und einen Durchmesser von 3-4 mm haben (durch das Kochen werden sie noch etwas dicker). Wenn sie nicht ganz gleichmäßig sind, ist das nicht schlimm, sondern ein Zeichen von Handarbeit. Mitunter ersetzt man einen Teil des Weichweizenmehls durch Hartweizenmehl (bis zu einem Drittel), und manchmal werden auch 2-3 EL Wasser durch Olivenöl ersetzt. Auf keinen Fall aber gehört Ei in die Pici.
Da die Zutaten bei den Pici alle briciole äußerst übersichtlich sind, kommt es hier besonders auf Qualität an. Das Olivenöl sollte – wie immer – von bester Qualität sein, und auch die Brotbrösel sollten kein Paniermehl aus dem Supermarkt sein, sondern möglichst aus der zerbröselten Krume eines (ungesalzenen) italienischen Weizen-Landbrots vom Vortag bestehen. Ist das Brot schon ein wenig älter, kann die Menge entsprechend des Trocknungsgrads des Brots reduziert und das Brot im Mixer zerkleinert werden.
Pici alle briciole ist ein typisches Gericht der Cucina povera. Resteverwertung wurde großgeschrieben, und so fanden Brotreste ihren Platz in einem Nudelgericht.
Andere typische Gerichte mit Pici sind z.B. Pici all’aglione (mit Tomaten-Knoblauch-Sugo), Pici al ragù d’anatra (mit Entenragù) oder Pici al ragù toscano (im Wesentlichen mit dem Ragù alla bolognese identisch).
Hier findest du mehr Rezepte aus der Toskana.
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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Die Kindheit meldet sich zu Wort: Meine Mutter hat das oft zubereitet, nicht ahnend, dass es sich um ein original italienisches Gericht handelt. Wir machen es hier oft mit Butter, statt mit Olivenöl.