Pinzimonio
Rohes Gemüse mit ÖldressingZutaten
- 8 EL Olivenöl extra vergine
- 4 EL Weinessig fakultativ; ggf. Hälfte des Öls oder weniger
- Salz
- Pfeffer fakultativ; schwarz und frisch gemahlen
- 750 g verschiedenes Gemüse je nach Hunger und Gemüsesorten; s.u.
- verschiedene Kräuter fakultativ
- 300 g Weizenbrot (tipo 0) fakultativ
Anleitung
- Das Gemüse waschen, putzen, ggf. etwas zerkleinern und trocknen, dann auf einer großen Platte anrichten.
- Das Öl mit dem Salz in einer Schüssel gut vermengen und dann für jeden Gast in kleine Schälchen verteilen.
- Ggf. Essig, Pfeffer und Kräuter separat anbieten.
- Jeder Gast nimmt sich dann Gemüse je nach Geschmack und dippt in sein eigenes (ggf. mit Essig usw. angereichertes) Schälchen.
- Ggf. mit frischem Weißbrot servieren.
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Nährwerte
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Das Wesentliche an Pinzimonio sind Qualität bzw. Frische der Zutaten. Das Olivenöl sollte von ausgezeichneter Qualität sein, und das Gemüse sollte frisch und knackig sein. Dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen, denn weitere Regeln gilt es nicht zu beachten. Gekocht werden muss ohnehin nicht[1], und bei der Wahl des Gemüses hat man freie Wahl: Alles, was sich dippen lässt, ist erlaubt. Besonders gern werden Möhre, Staudensellerie und Fenchel benutzt, aber auch Tomaten, Porree, Artischockenherzen, Radieschen, Frühlingszwiebeln, Paprika, Radicchio, Chicoree usw. werden gern gedippt. Auch beim Würzen der Ölsauce hat man freie Hand. Nur Salz und fast immer (frisch gemahlener!) schwarzer Pfeffer sind gesetzt, oft wird ein guter Essig zugesetzt, und wer mag (das passiert allerdings seltener), kann die Sauce mit fein gehackten Kräutern wie Majoran, Thymian usw. anreichern. Diese sollten dann allerdings getrennt auf einem Tellerchen auf den Tisch kommen, damit jedem Gast die Möglichkeit eröffnet wird, seine persönlich Sauce zu kreieren.
Was den Zeitpunkt des Verspeisens von Pinzimonio im Rahmen einer Menüfolge anbelangt, so ist man auch hier relativ frei. Meist wird Pinzimonio als Antipasto gegessen, doch je nach Art des Hauptgerichts kann man es auch als Beilage servieren. Selten wird es als Abschluss eines Menüs angeboten (wir vermuten, dass dies dann der Fall ist, wenn die bisherigen Gänge relativ fettig waren).
Pinzimonio hat eine lange Tradition. Schon in der Renaissance begann man bei Festmahlen, das eigentlich nur zur Dekoration von Fleischplatten servierte frische Gemüse in die Fleischsaucen selbst zu tunken und mit zu verzehren.[2] Im 19. Jahrhundert wurde Pinzimonio dann ein eigenständiges Gericht, wobei man statt Fleischsaucen nun Olivenöl benutzte. Die erste Nennung des Gerichts erfolgte laut Nuovo De Mauro im Jahre 1804.[3]
Pinzimonio wird in ganz Italien geschätzt und gegessen. Wir ordnen es hier der Toskana zu, weil der Begriff, unter dem sich das Gericht eingebürgert hat, von dort stammt und Pinzimonio auch nach wie vor einen hohen Stellenwert in der toskanischen Küche genießt. Aber auch anderswo kennt und schätzt man diese Art, Gemüse zu verzehren, wenn auch teilweise unter anderem Namen. Beispielsweise isst man es in Rom und Umgebung unter dem Namen Cazzimperio. Im Piemont kennt man eine ähnliche, allerdings mit Anchovis angereicherte Sauce als Bagna cauda.
Das scherzhaft gemeinte Wort Pinzimonio ist übrigens ein Kompositum und wird aus den beiden Wörtern pinzare (dt.: eintauchen)[4] und matrimonio (dt.: Hochzeit) gebildet.
Hier findest du mehr Rezepte aus der Toskana.
- Die Minute Kochzeit, die wir angegeben haben, ist nur dem unsinnigen Verlangen einer großen Suchmaschine geschuldet, die Rezepte ohne Kochzeit nicht akzeptiert.↵
- Vgl. https://www.taccuinigastrosofici.it/ita/news/moderna/verdure-frutti/pinzimonio-di-verdure-fresche.html (Letzter Zugriff: 26.12.24)↵
- Vgl. https://dizionario.internazionale.it/parola/pinzimonio (Letzter Zugriff: 26.12.24)↵
- Vgl. https://www.passionetoscana.com/it/pinzimonio/ (Letzter Zugriff: 26.12.24)↵