Ravioli dolci di Sant’Apollonia

Ravioli dolci sind süße Ravioli gefüllt mit Amaretti, Keksen, Kakao, Milch und Rosinen, die man frittiert und mit Puderzucker bestreut. Sie werden besonders zu Sant'Apollonia (09.02.) zubereitet.

Ravioli dolci di Sant'Apollonia

Süße Ravioli
Ravioli dolci di Sant'Apollonia
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Menge (anpassbar) 50 Stück
Vorbereitungszeit 50 Minuten
Kochzeit 30 Minuten
Arbeitszeit gesamt 1 Stunde 20 Minuten
Kalorien 96 kcal

Zutaten

Anleitung

  • Am Vortag Rosinen über Nacht in 50 ml Rum einweichen.
  • Schale von 1 Zitrone abreiben.
  • Mit einer Nudelteigmaschine oder nach nachstehender Anleitung einen Teig herstellen:-
    Mehl, Puderzucker, Zitronenschale und Salz in einer Schüssel vermischen und in der Mitte eine Mulde formen.
    - In die Mulde nacheinander 2 Eier und den Grappa geben und mit dem Handmixgerät (mit Knethaken) zu einem Teig verarbeiten, der so trocken ist, dass er gerade nicht mehr klebt. (Konsistenz ggf. mit ein wenig Mehl oder lauwarmem Wasser korrigieren).
  • Die Teigkugel in Frischhaltefolie wickeln und für eine gute halbe Stunde in den Kühlschrank legen.
  • In der Zwischenzeit die Füllung herstellen.
  • Brötchen in die Milch legen und weichen lassen, dann gut ausdrücken.
  • In eine Schüssel die Kekse und Amaretti grob zerkrümeln.
  • Die eingeweichten Rosinen, das ausgedrückte Brötchen, Kakao, Zucker, 1 Ei und den zum Einweichen der Rosinen benutzten Rum dazugeben und alles gut vermengen.
  • Die Konsistenz der Füllung sollte so sein, dass sie sich gut mit einem Spritzbeutel verarbeiten lässt, also nicht zu hart und nicht zu flüssig (ggf. etwas Milch oder noch ein paar Kekse hinzugeben).
  • Mit dem Walzwerk einer (handbetriebenen oder elektrischen) Nudelmaschine (s.o.) oder mit einem Nudelholz den Teig in ca. 2 mm dicke Streifen ausrollen.
  • Die Teigstreifen zunächst zwischen zwei Küchenhandtüchern lagern.
  • Aus den Teigstreifen mit jeweils einem Klecks der Füllung Ravioli herstellen, und zwar mit einer Schneidvorrichtung für Ravioli (als Zusatzgerät für eine Nudel-Walz- und -Schneidemaschine), einem Ravioli-Tablet, einem Ravioli-Schneidroller oder einem simplen Teigrädchen (wie in der Anleitung zur Herstellung von Ravioli beschrieben).
  • Wichtig ist, vor dem Schließen der beiden Nudelplatten eventuell verbliebene Luft herauszudrücken, damit die Ravioli beim Frittieren nicht aufgehen. Und vor dem Zusammendrücken die Ränder leicht mit einem wasserfeuchten Pinsel einstreichen.
  • Die geschnittenen Ravioli wieder zwischen zwei Küchentüchern lagern.
  • Die Ravioli bei 175 ° ca. 4 Minuten in Öl frittieren.
  • Nach dem Frittieren auf absorbierendem Küchenpapier absetzen.
  • Ravioli mit Puderzucker bestreuen und warm oder kalt servieren.

Rezept-Hinweise

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Zu den süßen Ravioli schmeckt ein leichter Moscato d'Asti, der mit seiner leichten Restsüße und mit seinen moderaten 5% Alkohol auch am Nachmittag schon zu genießen ist.
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Nährwerte

Kalorien: 96 kcal | Kohlenhydrate: 16 g | Protein: 3 g | Fett (gesamt): 2 g | ges. Fettsäuren: 0.4 g | mehrfach unges. Fettsäuren: 0.3 g | einfach unges. Fettsäuren: 0.4 g | Cholesterin: 0.001 mg | Natrium: 95 mg | Kalium: 63 mg | Ballaststoffe: 1 g | Zucker: 3 g
Nährwertangaben ohne das Olivenöl zum Frittieren.

Meine Notizen

 

Ravioli dolci di Sant'Apollonia

 

gemuesefahne_55Die süßen Ravioli stammen aus Viganò, einem Dorf in der Brianza, die kulinarisch vor allem durch die von dort stammende leckere Salami bekannt ist. Die Brianza liegt zwischen Monza und Lecco, also nordöstlich von Mailand in der Lombardei. Das vorgestellte Rezept ist leider nur eine Annäherung an das Original-Rezept, denn die Viganesen lieben die Geheimnistuerei und halten ihr Rezept geheim. Auch wenn dies von manchem Autor zeitgeistig zum “historischen Volksgedächnis” verklärt wird, das “nicht in den Büchern sondern in den Menschen und mit diesen lebt”[1], sehe ich dies etwas prosaischer: Irgendwie muss man ja ein Alleinstellungsmerkmal haben, und der ganze Hype um’s geheime Rezept[2] ist sicherlich auch den Besuchs- und Verkaufszahlen förderlich, denn jeweils am zweiten Sonntag im Februar veranstalten die ökonomisch denkenden und agierenden Dörfler eine örtliche Verkaufsmesse, auf der sie ihre Produkte an die Besucher zu bringen versuchen. Natürlich sind historisch überlieferte Rezepte wie das der Ravioli dolci di Sant’Apollonia hilfreich bei der Vermarktung lokaler Erzeugnisse und helfen so vielleicht auch dabei, der Landflucht Einhalt zu gebieten, und das ist auch alles gut, doch diese Geheimnistuerei finde ich eher nervig. Insofern heute also ein Rezept, für das ich nur wenige Quellen gefunden habe, aber ob nun Original oder nicht – das Ausprobieren lohnt sich!

 

gemuesefahne_55Eine ordentliche Menge auf Vorrat produzieren und anschließend einfrieren kann man Ravioli natürlich auch. Man sollte jedoch darauf achten, sie einzeln einzufrieren und erst nach dem Gefrieren platzsparend zusammen in einer Tüte o.ä. zu verstauen.

 

Hier findest du mehr Rezepte aus der Lombardei.

 

 

Fußnoten    (↵ zurück zum Text; ggf. geschlossenen Text zunächst öffnen)

  1. “Il raviolo di Sant’Apollonia, rappresenta nella totalità quello che si intende per memoria storica popolare: una ricetta che vive dentro e con le persone, anzichè nei libri.” Zit. n. http://www.conlemaninpasta.com/wordpress/2016/02/09/raviolo-di-santapollonia-per-il-calendario-del-cibo-italiano/ (Letzter Zugriff: 05.02.17)
  2. Vgl. z.B. http://www.casateonline.it/articolo.php?idd=2777&origine=2 (Letzter Zugriff: 05.02.17)

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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