Fave e pecorino

Unverzichtbarer Bestandteil des Picknicks am 1. Mai sind im Latium frische Saubohnen mit Pecorino. Beim Ausflug auf's Land zu "Maggetto" dürfen diese keinesfalls fehlen.

Fave e pecorino

Saubohnen mit Pecorino
fave e pecorino
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Menge (anpassbar) 2 Portionen
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Kochzeit 1 minute
Arbeitszeit gesamt 6 Minuten
Kalorien 605 kcal

Zutaten

Anleitung

  • Pecorino in Splitter schneiden.
  • Pecorino zusammen mit den ungepalten Bohnen servieren.

Rezept-Hinweise

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Nährwerte

Kalorien: 605 kcal | Kohlenhydrate: 56 g | Protein: 53 g | Fett (gesamt): 19 g | ges. Fettsäuren: 8 g | mehrfach unges. Fettsäuren: 3 g | einfach unges. Fettsäuren: 4 g | Cholesterin: 42 mg | Natrium: 720 mg | Kalium: 36 mg | Ballaststoffe: 42 g | Zucker: 29 g

Meine Notizen

 

fave e pecorino

 

gemuesefahne_55Wer in Italien am 1. Mai nicht zur Maikundgebung der Gewerkschaften oder zum Konzert zur Piazza San Giovanni in Rom geht, der macht mit ziemlicher Sicherheit einen Ausflug auf’s Land, wo dann ausgiebig gepicknickt wird. Haupt- (und manchmal auch einziger) Bestandteil sind traditionsgemäß Fave e pecorino: Frische Saubohnen mit Pecorino. Letzterer sollte im Latium natürlich Pecorino romano sein, und zwar möglichst 10 Monate gereift. Dazu gibt es oft ein wenig Brot, ein Stückchen Guanciale und vor allem ein Gläschen Rotwein oder einen weißen Marino DOC aus den Castelli romani. Und wer den Picknickkorb versehentlich zu Hause vergessen hat – auch nicht schlimm, denn viele kleine Dörfer im Umland von Rom (z.B. Filacciano, Nazzano, Nerola) veranstalten am 1. Mai Sagre rund um Fave e pecorino.

 

gemuesefahne_55Das Latium ist nicht der einzige Ort, an dem man zum 1. Mai Fave e pecorino genießt. Auch in anderen Landeteilen ist die Kombination von Saubohnen mit Käse beliebt. Doch die besondere Beliebtheit dieses Frühlingsschmauses in Rom erklärt sich vielleicht historisch: Vom 28. April bis zum 4. Mai fanden im antiken Rom die Floralia statt, die Festlichkeiten zu Ehren der Göttin Flora, einer Vegetationsgöttin, die besonders mit dem Frühling in Verbindung gebracht wurde. In diesem Kontext des Keimens, des Sprießens und Aufgehens wurde Saubohnen eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben, weshalb z.B. bei den Festlichkeiten Bohnen in die Menge geworfen wurden. Eine Bohnenschote mit sieben Bohnen darin galt sogar als Glücksbringer, ähnlich unserem heutigen vierblättrigen Kleeblatt. Bis zu dieser positiven Bewertung der Saubohnen hat es allerdings lange gedauert, denn in der griechischen Antike waren sie noch schlecht angesehen: z.B. Pytharoras (ca. 570 – nach 510) sah in ihnen die Seelen der Toten, und auch Platon (428/427 – 348/347) beklagte durch Bohnen verursachte Schwellungen. Medizinisch bedenklich sind Saubohnen natürlich nicht, doch auch heute ist Vorsicht geboten, wenn man unter Favismus, der “Bohnenkrankheit”, leidet. Bei dieser Erbkrankheit führt der Genuss von Bohnen zu “Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Haut- und Schleimhautblutungen, Schüttelfrost und Fieber”.[1] Und so verwundert nicht, wenn die römische Tageszeitung Il Messaggero pünktlich am 30. April kurz vor dem Höhepunkt des Saubohnen-Konsums an diese Gefahr erinnert.[2]

 

gemuesefahne_55Nicht nur beim Picknick kann man Fave e pecorino genießen, sondern auch als Antipasto im Rahmen eines herkömmlichen Menüs.

 

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Fußnoten    (↵ zurück zum Text; ggf. geschlossenen Text zunächst öffnen)

  1. http://www.medizinfo.de/haematologie/anaemie/favismus.shtml (Letzter Zugriff: 26.04.20)
  2. Vgl. https://www.ilmessaggero.it/salute/alimentazione/fave_intolleranze_favismo_primo_maggio-4462433.html (Letzter Zugriff: 26.04.20)

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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