Tagliatelle alla chioggiotta
Tagliatelle auf Art ChioggiasZutaten
- 170 g Tagliatelle eihaltig
- 150 g Radicchio
- 2 Frühlingszwiebeln
- 300 g Venusmuscheln frisch oder tiefgekühlt; alternativ 65 g Muschelfleisch; s.u.
- Salz
- Pfeffer
Anleitung
- Radicchio-Blätter abzupfen, waschen und gut abtropfen lassen. Dann grob hacken.
- Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden.
- Nudelwasser aufsetzen und parallel zur Zubereitung des Radicchio nach unserer Anleitung Nudeln richtig kochen die Tagliatelle al dente kochen.
- Öl in einer Pfanne, die auch die Nudeln aufnehmen kann, auf mittlere Hitze erwärmen.
- Radicchio und Frühlingszwiebel hinzufügen, salzen und pfeffern, und ein paar Minuten anbraten. Der Radiccio sollte noch etwas krokant sein.
- Nudeln abgießen und zusammen mit dem Muschelfleisch in die Pfanne geben.
- Alles unter Rühren noch einmal kurz erwärmen und dann servieren.
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Rezept-Hinweise
Friulano Colli Orientali (Scarbolo)
Mit seinen mandeligen Noten harmoniert der Friulano gut mit dem leicht bitteren Geschmack des Radicchio.
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Nährwerte
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Hauptzutat der Tagliatelle alla chioggiotta ist – neben den Nudeln – der Radicchio. Dieser stammt im Originalrezept natürlich aus Chioggia, das neben Treviso das wichtigste Radicchio-Anbaugebiet Venetiens ist und ganz im Süden der venezianischen Lagune liegt. Der Radicchio aus Chioggia ist von der Form her rund und gilt oft als etwas bitterer als die Sorten aus Treviso. Wohl seit dem 17. Jahrhundert baut man in Chioggia Radicchio an und dieser ist zusammen mit der Kürbis-Sorte Zucca marina di Chioggia (ein sogenannter Riesenkürbis mit warziger Oberfläche) das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis der Gegend. Der Radicchio aus Chioggia trägt das IGP-Siegel. Mehr über Radicchio findest du in unserem Radicchio-Beitrag.
Bildinfo
Page URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Radicchio_Chioggia_Torino.jpg
File URL: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/70/Radicchio_Chioggia_Torino.jpg
Attribution: von Michel Chauvet [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], vom Wikimedia Commons
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Radicchio ist also bei den Tagliatelle alla chioggiotta gesetzt. Darüber, dass Tagliatelle gut passen, herrscht auch Konsens. Doch was die weiteren Zutaten anbelangt, scheint man sich in Chioggia nicht ganz einig zu sein. Es scheint für das Kochen dieses Rezepts zwei Hauptrichtungen zu geben: Die eine ist fleischlastig und kombiniert den Radicchio mit (normaler oder auch geräucherter) Pancetta, die andere benutzt Muscheln. Wir haben uns für ein Rezept der letztgenannten Gruppe entschieden, denn Chioggia, das zur einen Seite in der venezianischen Lagune, zur anderen Seite zur offenen Adria hin liegt, ist eben auch eine Stadt am Meer, in der viel Fischfang betrieben wird. Und so erscheint es uns folgerichtig, ein typisches Erzeugnis des Landes (Radicchio) mit einem typischen Meeresprodukt (Muscheln) zu kombinieren.
Welche Venusmuscheln sollte man benutzen? Die Muscheln frisch auf dem Fischmarkt kaufen, wie es die Chioggiotti (so heißen die Bewohner von Chioggia) tun, ist uns in unseren Breitengraden kaum vergönnt. In unserem Beitrag Venusmuscheln zeigen wir nicht nur Alternativen auf, sondern informieren auch über verschiedene Arten wie vongole veraci, vongole lupini und arselle und gehen auch auf die gewichtsmäßige Relation von frischen Muscheln gegenüber Muschelfleisch ein.
Wenn man die Muscheln nicht mit Schalen servieren möchte, ist das vorherige Auslösen des Muschelfleischs aus der Schale zwar ein wenig aufwendiger, vereinfacht jedoch das Pasta-Essen und verhindert auch eher, dass die Nudeln während des Essen kalt werden. Hübsch sieht es aus, wenn man dann pro Teller ein paar Muscheln mit Schale serviert.
Fehlt dir Reibkäse bei den Zutaten? Dann befindest du dich in guter deutscher Gesellschaft. Nach einer YouGov-Umfrage[1] mögen nämlich 13 %[2] der Deutschen Käse auf einem Nudelgericht mit Meeresfrüchten. Bei Italienern hat dies jedoch einen Negativ-Wert von -39 Score-Punkten. Käse auf einer Pasta mit Meeresfrüchten ist für Italiener also ein absolutes No-Go, wie wir auch schon einmal auf unserer NO-GO-Seite geschrieben haben. Aber letztlich soll es ja schmecken, und wir geben offen zu, dass wir diesbezüglich manchmal auch ziemlich deutsch handeln. Nur: Frisch gerieben muss der Käse sein!
Hier findest du mehr Rezepte aus Venetien.
- Vgl. https://yougov.de/society/articles/40822-laut-italienern-machen-wir-italienisches-essen-fal (Letzter Zugriff: 22.02.24)↵
- Tatsächlich handelt es sich um Score-Punkte, bei denen positive und negative Punkte verrechnet werden.↵