Tagliatelle frisinal
Tagliatelle auf jüdische ArtZutaten
- 170 g Tagliatelle
- 200 g Hähnchenfleisch
- 1 TL Petersilie
- 1 TL Rosmarin
- 1 TL Salbei
- 15 g Rosinen
- 25 g Pinienkerne
- 20 g Butter
- 2 EL Olivenöl extra vergine
- Salz
- Pfeffer
Anleitung
- Rosinen eine Stunde in lauwarmem Wasser einweichen.
- Petersilie, Rosmarin und Salbei sehr klein hacken.
- Rosinen abtropfen lassen.
- Hähnchenfilets waschen, trocken tupfen, in kleinere Stücke schneiden und dann in einer großen Pfanne, die auch die Nudeln aufnehmen kann, in 1 EL Olivenöl garen und leicht bräunen. Salzen und pfeffern. Warm stellen.
- Pinienkerne in einer Antihaftpfanne bei mittlerer bis hoher Temperatur ohne Fett erhitzen, bis sie leicht golden werden. Ab und zu die Pfanne schütteln.
- Die Temperatur unter der Antihaftpfanne reduzieren - Achtung: die Pinienkerne bräunen nach und dürfen nicht zu dunkel werden (ggf. Pinienkerne kurz aus der Pfanne nehmen).
- Zunächst 1 EL Olivenöl in die Antihaftpfanne geben und erhitzen, dann die Butter darin schmelzen und die klein gehackten Kräuter und Rosinen hinzufügen und auf kleiner Flamme ziehen lassen.
- Parallel die Tagliatelle nach unserer Anleitung
Nudeln richtig kochen - Pinienkern-Rosinen-Sauce dazugeben, gut vermengen und noch einmal kurz erwärmen. Alternativ kurz im Ofen mittels der Grill-Funktion gratinieren.
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Rezept-Hinweise
Valpolicella Classico (San Michele)
Hier empfehlen wir einen Valpolicella Classico Superiore. Mit seiner feinen Säure und seinem kraftvollen Abgang passt er gut zu den Tagliatelle Frisinal.
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Nährwerte
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Tagliatelle frisinal ist ein altes jüdisches Rezept aus Venedig und Ferrara (dort wohl unter dem Namen Hamin), das den Sprung in die heutige Zeit geschafft hat und noch immer gern – nicht nur von Juden – gegessen wird. Typisch für die jüdische Küche ist bspw. der Süß-salzig-Kontrast (hier durch die Rosinen) oder die Nutzung von Geflügel (Schweinefleisch ist bekanntlich in der jüdischen Küche tabu).
Hinsichtlich des Anlasses, zu dem Tagliatelle frisinal gegessen werden, werden zwei Daten genannt. Einige Hinweise gibt es bzgl. Tu biSchevat, dem jüdischen Neujahrsfest der Bäume, wozu auch die Rosinen gut passen.[1] Aber auch der u.U. zeitgleich oder nur wenige Tage später liegende Beshallach, an dem man sich mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten beschäftigt, scheint ein Speiseanlass für das Tagliatelle-Gericht zu sein.[2] Auf den Auszug aus Ägypten spielt auch ein anderer Name des Gerichts an, nämlich Rad des Pharaos (Ruota del faraone). Dabei sollen die Tagliatelle das Rote Meer symbolisieren und die Fleischstückchen, Rosinen und Pinienkerne den vom Meer mitgerissenen Tross des Pharaos.
Statt mit Hühnerfleisch werden die Tagliatelle frisinal auch gern mit Gänsefleisch zubereitet. Für unseren 2-Personen-Haushalt wäre eine ganze Gans etwas oversized, doch wenn man mehrere Esser zu beköstigen hat, wäre dies ein gute Alternative, denn so erhält man durch mehrstündiges Garen im Ofen auch noch eine gehaltvollere Bratensauce. Statt Olivenöl als Fett wird denn auch gern Gänseschmalz benutzt.
Hier findest du mehr Rezepte aus Venetien.
- Vgl. z.B. https://forward.com/food/169955/venices-tu-bshvat-tradition-frisinsal-de-tagiade/ (Letzter Zugriff: 10.01.24)↵
- Vgl. z.B. https://www.yumpu.com/it/document/read/15713831/ricettario-del-campo-x-il-mio-popolo oder https://www.mtchallenge.it/2015/12/03/mtc-n-52-tema-del-mese-la-ruota-del-faraone/ (Letzter Zugriff: 10.01.24)↵
Das ist der zur Zeit absolute Renner bei uns und bei Gästen! Das tagfrische Huhn hier in Kombination mit den Pinienkernen und der süße der Rosinen. Phantastisch.
Friesensal war ein Rezept der jüdischen Gemeinschaft aus Mittel-Osteuropa (Aschkenasim).
Öl oder Achmaltz verwenden, weil man Butter zusammen mit Fleisch nicht essen kann.