Torta della nonna

Dieser leckere Oma-Kuchen ist ein echter Klassiker unter den Kuchen. Man braucht lediglich Mürbeteig, eine Crema pasticciera genannte Füllung und Pinienkerne - und fertig.

Torta della nonna

Oma-Kuchen
torta della nonna
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Menge (anpassbar) 12 Stück
Vorbereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten
Kochzeit 50 Minuten
Arbeitszeit gesamt 2 Stunden 20 Minuten
Kalorien 356 kcal

Zutaten

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Weizenmehl (405 / 00)
  • 100 g Mandeln (süß) gehäutet und fein gemahlen
  • 75 g Zucker
  • 170 g Butter gekühlt
  • 0,25 TL Salz
  • 8 g Backpulver ein Tütchen enthält ca. 8 g
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb

Für die Füllung (Crema pasticciera):

  • 350 ml Milch
  • 60 g Weizenmehl (405 / 00)
  • 0,5 Stück Vanilleschote
  • 4 Eigelbe
  • 65 g Zucker
  • 1 Zitronenschale Schale von 1 Zitrone
  • 5 g Butter

Für den Belag

Anleitung

Mürbeteig:

  • Ei und Eigelb in einer Tasse gut verrühren.
  • Weizenmehl, Mandelmehl (ggf. ganz Mandeln zuvor mit Hilfe unserer Anleitung selbst zu Mehl erarbeiten), Backpulver und Salz mit den Händen in einer Schüssel mischen.
  • Butter in kleine Stücke schneiden, auf die Mehl-Mandel-Mischung geben und von Hand zu einer gleichmässig krümeligen Masse verreiben.
  • Zucker hinzufügen und vermengen.
  • Verrührtes Ei beigeben, alles rasch zu einem weichen Teig zusammenfügen (nicht kneten) und am Schluss eine Kugel formen.
  • Teigkugel in Folie wickeln und für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
  • In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten.

Füllung (Crema pasticciera):

  • Milch in einen Topf geben
  • Vanilleschote der Länge nach an einer Seite aufschneiden (nicht durchschneiden!), die Schote aufklappen und mit einem Messer das Vanillemark aus der Schote kratzen und in die Milch geben.
  • Mehl ebenfalls in den Topf geben und alles mit einem Schneebesen vermengen, unter Rühren aufkochen, Hitze reduzieren, unter Rühren bei kleinster Hitze ca. 3 Minuten köcheln lassen.
  • Eigelb und Zucker in einer größeren Schüssel gut verrühren, Zitronenschale hinzufügen, die heisse Milch-Mehl-Mischung unter Rühren beigeben, dann aus Schüssel in den Topf zurückgiessen, unter Rühren bis kurz vors Kochen bringen.
  • Topf von der Platte ziehen, ca. 2 Minuten weiterrühren, etwas auskühlen lassen.

Fertigstellung:

  • Ca. ein Drittel des Teiges zwischen zwei Frischhaltefolien mit dem Nudelholz als große Kreisform ausrollen und einen Deckel formen, der den Durchmesser der zu benutzenden Springform (24 cm) minus ein wenig Teigrand hat.
  • Die restlichen zwei Drittel des Teigs ebenfalls zwischen Frischhaltefolie (am besten jeweils unten und oben zwei Folien nebeneinander legen, denn die Breite der Folienrolle ist etwas gering) als große Kreisform ausrollen und damit eine gefettete Springform (24 cm) auslegen, und zwar so, dass auch ein schmaler Rand entsteht.
  • Den Boden hie und da mit einer Gabel eingestechen.
  • Backofen auf 180 ° vorheizen.
  • Füllung auf den Teig in der Springform geben und glatt streichen, dann den Deckel darauf setzen und am Rand festdrücken (es sollten keine Ritzen zwischen Decke und Rand bleiben).
  • Pinienkerne darüber streuen und leicht andrücken.
  • Mit einem Zahnstocher o.ä. den Deckel hie und da einstechen .
  • Ca. 40 Minuten in der unteren Hälfte des auf 180°C vorgeheizten Ofens backen.
  • Leicht abkühlen lassen, Rand ggf. mit einem Messer vorsichtig von der Form lösen, auf ein Gitter schieben, auskühlen lassen.

Rezept-Hinweise

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Nährwerte

Kalorien: 356 kcal | Kohlenhydrate: 34 g | Protein: 8 g | Fett (gesamt): 21 g | ges. Fettsäuren: 9 g | mehrfach unges. Fettsäuren: 3 g | einfach unges. Fettsäuren: 8 g | Cholesterin: 0.1 mg | Natrium: 66 mg | Kalium: 328 mg | Ballaststoffe: 4 g | Zucker: 14 g

Meine Notizen

 

torta della nonna

 

gemuesefahne_55Dass Torta della nonna ein Klassiker unter den Kuchen ist, zeigt z.B. ihre Verbreitung: Sie wird nicht nur zu Haus selbst gefertigt, sondern man bekommt sie auch oft in Konditoreien zum Verkauf oder im Restaurant als Dessert angeboten. Damit ist auch schon verraten, wie sie meist genossen wird, nämlich als Dessert, aber auch als Spuntino zur Merenda, vielleicht mit einem Caffè, ist die Torta beliebt. Und diese Beliebtheit wird auch dadurch belegt, dass der Kuchen, der eigentlich zu den schwereren seiner Art gehört und von daher eher in die Winterzeit passt, gern das ganze Jahr über gefuttert wird.

 

gemuesefahne_55Der Name Oma-Kuchen lässt zunächst an ein altes Familienrezept denken, nach dem schon Generationen von Großmüttern mit Liebe backten. Dem ist wahrscheinlich auch so, doch mit der Namensgebung hat es vermutlich eine andere Bewandnis. Jedenfalls gibt es zwei unterschiedliche Theorien zur Entstehung des Kuchens: Die eine behauptet, Pellegrino Artusi, der Begründer der italienischen Nationalküche, der 1891 sein epochemachendes Werk La scienza in cucina e l’arte di mangiar bene (Von der Wissenschaft des Kochens und der Kunst des Genießens) herausgab, habe bereits auf die Torta della nonna verwiesen (vgl. dazu den Kasten unten). Nach einer anderen Theorie[1] beschwerten sich die Gäste eines Lokals namens San Lorenzo in Florenz darüber, dass es immer nur die gleichen Desserts gebe, woraufhin der Koch Guido Samorini unseren Kuchen erfunden habe. Weithehend Einigkeit scheint jedenfalls darüber zu bestehen, dass das Rezept aus der Toskana stammt.

 

torta della nonna

 

gemuesefahne_55Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass die Torta della nonna oft intensiv mit Puderzucker bestreut wird, bevor die Pinienkernen darauf verstreut werden. Da dies aber nicht zwingend ist und angesichts der ohnehin schon nicht geringen Kalorienzahl auch nicht ratsam erscheint, habe ich den Puderzucker weggelassen.

 

Hier findest du mehr Rezepte aus der Toskana.

 

Pellegrino Artusi und die Torta della nonna
oder: “Fake-News” durch Abschreiben als Prinzip

Ein anschauliches Beispiel für den Umgang mit aus dem Internet bezogenen Informationen bietet das Rezept Torta della nonna. Auf der entsprechenden Seite des italienischen Wikipedia[2] wird behauptet, Pellegrino Artusi habe sich zur Torta della nonna mit einem bestimmten Satz[3] geäußert. Eine entsprechende Veröffentlichung Artusis wird nicht genannt – gemeint sein kann jedoch nur seine Scienza. Als Quelle wird hingegen eine Webseite von Alice.tv angegeben, ein früher für seine Kochsendungen bekannter privater italienischer Fernsehkanal, der jedoch seit dem 01.05.2020 eingestellt ist, und so führt der bei Wikipedia angegebene Link denn auch ins Leere. Schaut man gewissenhaft in Artusis Scienza (zumindest in der ersten und in der letzten Auflage) nach, so ist jedoch das angebliche Zitat nicht zu finden. Insofern ist zu vermuten, dass Alice.tv (sofern der Kanal überhaupt besagtes Zitat Artusi zugeschrieben hat, was Wikipedia behauptet, sich aber nicht verifizieren lässt, da die Seite nicht mehr existent ist) schlecht recherchiert hat bzw. eine falsche Information veröffentlicht hat.
Spannend wird es, wenn man sich nun die Wirkungsgeschichte vergegenwärtigt. Wir wollten wissen, woher denn nun dieses Zitat stammt, und haben entsprechend gegoogelt. Gefunden haben wir bei unserer Recherche 20 Webseiten[4], die das angebliche Artusi-Zitat vollständig oder in Teilen übernehmen und als Beleg dafür anführen, dass Artusi sich bereits mit der Torta della nonna beschäftigt habe: In alphabetischer Reihenfolge erlauben wir uns zu nennen:

Wir wagen die Hypothese, dass dort reihenweise bei Wikipedia abgeschrieben wurde. Interessanterweise gibt jedoch keine dieser Seiten Wikipedia als Quelle an, sondern man gewinnt den Eindruck, als hätten die Autoren Artusi gelesen. Und natürlich wird auch keine Fundstelle bei Artusi (etwa Scienza, S. X oder Rezept Nr. Y) angeführt. Aber alle behaupten, bei Nennung des Zitats, dieses stamme von Artusi, ja manche behaupten sogar, es stamme aus der Scienza, was – wie gesagt (wenn überhaupt) – anzunehmen ist, was aber auch aus dem Wikipedia-Eintrag nicht hervorgeht.
Es geht uns wohlbemerkt hier nicht darum, Foodblogger-Kollegen, die viel Freizeit und Enthusiasmus für ihre Veröffentlichungen aufbringen, vorzuführen. Aber es geht uns darum, mehr Sorgfalt bei der Erstellung von Texten einzufordern – von anderen, aber auch von uns selbst. Denn auch uns passiert der eine oder andere Fehler, wenn wir uns auch bemühen, Informationen vor Übernahme zu verifizieren. Natürlich kann man nicht jede Information durch entsprechende Quellennachweise belegen, denn diese gehen zweifelsohne auf Kosten der Lesbarkeit eines Textes, doch erscheint uns etwas gewagt oder gar zweifelhaft, überprüfen wir den Sachverhalt zumindest.

 

Fußnoten    (↵ zurück zum Text; ggf. geschlossenen Text zunächst öffnen)

  1. Anschaulich geschildert und mit Fotografien illustriert bei http://mammainpentola.blogspot.de/2011/11/la-vera-torta-della-nonna.html (Letzter Zugriff: 07.10.15)
  2. Vgl. bspw. https://it.wikipedia.org/wiki/Torta_della_nonna (Letzter Zugriff: 11.08.22)
  3. Das vermeintliche Artusi-Zitat lautet:”…trovai il dolce ai pinoli e alla crema pasticciera un pasticcio gradevole, una frolla povera…”
  4. Social-Media-Seiten haben wir bei unserer Recherche (im August 2022) unberücksichtigt gelassen.

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2024
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matta@a-i-k.de

2 Gedanken zu “Torta della nonna

  • 13. April 2020 um 13:42
    Permalink

    Danke für das Rezept, ich werde es heute backen, da meine Freundin OMA geworden ist und sie uns (Freunde) über zoom eingeladen hat dies zu feiern.
    Ich kann den Geschmack und Duft der Torte nur beschreiben, bin mir sicher dass es alle genießen werden.

    Antworten
    • 14. April 2020 um 7:12
      Permalink

      Hallo Michaela, das ist eine nette Idee: Einen Oma-Kuchen für die Oma. Hoffentlich hat der Kuchen Anklang gefunden. Ich hatte schon früher geschrieben: Viva la nonna!

      Antworten

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