Latte dolce fritto
Süße frittierte Milchcreme
Zutaten
- 500 ml Milch
- 3 Eier
- 75 g Zucker
- 75 g Weizenmehl (405 / 00)
- 0.5 Zitronenschale von einer halben Zitrone
- 30 g Paniermehl
- 10 g Puderzucker
- Olivenöl zum Frittieren
Anleitung
- In einer Schüssel 2 ganze Eier und 1 Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen. Das Eiweiß aufheben.
- Portionsweise Mehl und Milch einrühren.
- Zitronenschale hinzufügen.
- Die Mischung in einem Wasserbad (am besten in einem Simmertopf) erhitzen und bei niedriger Hitze und häufigem Umrühren mit einem Holzlöffel ca. 20-30 Minuten köcheln, bis die Masse eine cremige Konsistenz hat.
- Die Masse in ein flaches Behältnis gießen, in dem sie ca. 1-2 cm hoch steht, und dann erkalten lassen.
- Die erkaltete Masse in Rauten mit 4-5 cm Kantenlänge schneiden.
- Das Eiweiß und das Paniermehl jeweils in einen Suppenteller geben und die Rauten durch das Eiweiß ziehen und dann im Paniermehl wenden.
- In einer gut mit Öl gefüllten Pfanne oder einer Fritteuse die Rauten kross frittieren.
- Mit Puderzucker bestreuen und warm servieren.
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Rezept-Hinweise
La Chicca Moscato di Trani (Conte Spagnoletti Zeuli)
Zu diesem frittierten Gebäck mundet ein Moscato di Trani. Die Trauben für den Moscato werden, meistens erst Mitte Oktober gelesen und anschließend auf Schilfmatten getrocknet. Nach vorsichtiger Pressung vergärt der Wein bis er ca. 14% Vol. Alkohol erreicht hat.
Das Ergebnis ist ein goldgelber Passito - Dessertwein, intensiv im Duft.
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Nährwerte
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Verschiedene Regionen Italiens kennen dieses Dolce, doch besonders beliebt scheint es in Venetien, den Marken und Ligurien zu sein. Ist es in Venetien, und dort besonders in Venedig selbst, ein traditionelles Dolce, das besonders zur Weihnachts- und Karnevalszeit gern gegessen wird, ist die Süßspeise in den Marken eher Bestandteil des traditionellen Fritto misto, bei dem vorwiegend salziges Frittiertes, wie Fleisch und besonders Olive ascolane, auf den Tisch kommt. In beiden Regionen nennt man das Dolce Crema fritta und genießt es gern mit einem Gläschen Alkohol: In Venedig greift man gern zu einem Passito-Wein (auf der Basis rosinierter Trauben hergestellt, wie viele Vin Santi), während man in den Marken wohl eher Anis-Liköre bevorzugt.
Das in Ligurien Latte dolce fritto oder laete döçe frito, wie es im Dialekt heißt, genannte Gericht ist auch insofern ein auffälliges Gericht, als es keine reine Süßspeise ist. Nicht nur, dass es auch eine salzige Version gibt (s.u.), sondern auch die Nutzung der vorgestellten süßen Version ist nicht ausschließlich die einer klassischen Süßspeise, nämlich als Dessert. Wie in den Marken wurde Latte dolce fritto früher oft zusammen mit einem Fritto misto genannten Gericht serviert. Dieses wiederum besteht in Ligurien aus verschiedenen frittierten Fleischstücken, zu denen eben auch die frittierte Milchcreme serviert wurde.[1]
Wenngleich der Mehlanteil ein wenig höher ist, so ist der unfrittierte Teig tatsächlich eine Art Crema pasticciera, die im Konditoreibereich häufig benutzt wird. Mitunter werden deshalb auch übrig gebliebene Reste einer Crema pasticciera zu unserem Dolce verarbeitet. Doch dies ist beileibe kein Resteessen, sondern ein wahrer Genuss: “Crema fritta gehört zu den Dingen, die einem sagen, dass Genuss existiert, greifbar ist und gebissen werden kann.”[2]
Wie schon angedeutet, gibt es in Ligurien auch eine salzige Version der frittierten Milchcreme: Latte brusco fritto (it.: brusco ≈ dt. herb). Diese wird als Antipasto gereicht und enthält natürlich weder Zucker noch Puderzucker und auch keine Zitronenschale. Stattdessen wird die Ei-Mehl-Milchmasse mit ein wenig Petersilie und Zwiebel angereichert (im Vergleich sur süßen Version etwas weniger Milch und etwas mehr Mehl benutzen). Auch Latte brusco fritto wird schön krokant frittiert serviert.
Früher wurde die Crema fritta in Vendig auch frisch frittiert in Frittierbuden verkauft, welche eigentlich auf frittierten Fisch spezialisiert waren. Diese Buden gibt es leider schon lange nicht mehr und auch in dieser Tradition stehende Restaurants wie das das Frittierte im Namen tragende Vecio Fritolin haben es zunehmend schwerer. “Das venezianische Gaststättengewerbe ist polarisiert zwischen Take-aways und Billigrestaurants auf der einen Seite und Sterne-Restaurants in Hotels auf der anderen”, diagnostiziert der Corriere.[3] Kein Platz mehr also für gutbürgerliche Restaurants, die sich auf die klassische venezianische Küche spezialisiert haben. Dem Vecio Fritolin gab übrigens das Hochwasser vom 12.11.19 den Rest und es musste dann im Januar 2020 schließen. Mit etwas Glück findet man in Venedig noch Bäckereien, die vorgefertigte Crema fritta anbieten, die dann zu Hause nur noch frittiert werden muss. Aber angesichts zunehmender Touristenströme und abnehmender Einwohnerzahlen ist es sicherlich eine Frage der Zeit, bis auch dieses Angebot verschwindet.
Hier findest du mehr Rezepte aus Ligurien, den Marken und Venetien.
- Vgl. https://www.bottegaligure.it/latte-dolce-fritto-alla-ligure/ (Letzter Zugriff: 05.01.22)↵
- https://www.aifb.it/cultura-enogastronomica-italiana/piatti-tradizione-italiana/giornata-nazionale-della-crema-fritta/ (Letzter Zugriff: 27.08.24)↵
- Corriere del Veneto v. 18.01.20 (Letzter Zugriff: 27.08.24)↵
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 9. März 2025
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